Nach Einschlag aus dem All: Mockrehna wird zum Mekka für Meteoriten-Jäger

Mockrehna - Das nordsächsische Audenhain (Ortsteil von Mockrehna) in Nordsachsen nahm über Nacht einen astronomischen Aufstieg in seiner Bekanntheit. Der Grund ist die Landung eines Meteoriten in dem 900-Seelen-Ort in der Nacht zum 9. Februar. Seither ist das Jagdfieber nach dem Himmelsstein ausgebrochen.

Der tschechische Wissenschaftler Pavel Spurny hielt mit der Kamera die Feuerkugel über Audenhain fest.
Der tschechische Wissenschaftler Pavel Spurny hielt mit der Kamera die Feuerkugel über Audenhain fest.  © Pavel Spurny

Um 0.12 Uhr brach der Himmelskörper (da wog er noch etwa 16 Kilo) mit einer Geschwindigkeit von 45.000 km/h in die Erdatmosphäre ein, seine Feuerkugelspur war 5,3 Sekunden am Nachthimmel zu sehen.

Der Großteil verglühte, einzelne Bruchstückchen - in der Größe zwischen einer Erbse und einer Walnuss - gingen in Audenhain in einem Bereich von 100 x 500 Meter nieder.

Bekannt wurde die nächtliche "Lichtschau", weil die Kamera des tschechischen Wissenschaftlers Pavel Spurny vom Astronomischen Institut das Ereignis aufzeichnete und er sofort das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) informierte.

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"Wir haben zwei Sucher nach Audenhain geschickt", sagt Dieter Heinlein (67) vom DLR. "Leider fanden sie nichts." Weil sie nur öffentliche Bereiche absuchen durften, rief das DLR die Öffentlichkeit zur Mithilfe auf.

Ortsvorsteher hat kein Verständnis für Suche

Der Meteorit kann erbsen- bis walnussgroß sein.
Der Meteorit kann erbsen- bis walnussgroß sein.  © Dieter Heinlein

Tatsächlich suchen seither Audenhainer, aber auch Ortsfremde nach der Erbse im Heuhaufen.

Ortsvorsteher Lothar Haupt, der über das Radio von der Meteoriten-Landung erfuhr, zeigt kein Verständnis für die Himmelskörper-Jagd in seiner Gemeinde: "Es gibt andere wichtige Dinge."

Für Dieter Heinlein hingegen wäre es ein "großes Glück", einen steinernen Gruß aus dem Asteroidengürtel unseres Sonnensystems zwischen Mars und Jupiter zu finden. "Es ist so selten", sagt er.

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In Deutschland sind bislang nur 52 Meteoriten geborgen worden.

Der Finder dürfte das Steinchen auch behalten - nach einer Untersuchung durch die Wissenschaftler.

Titelfoto: Pavel Spurny

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