Bester Freund spendet Niere: Deshalb kann Marcel heute leben
Magdeburg - Ohne eine Nierenspende hätte Marcel aus Magdeburg keine Chance gehabt. Sein bester Freund rettete ihm einst das Leben.
Der MDR zeigt die Geschichte von den besten Freunden Marcel March und Paul Hünecke, die jedes Jahr zum Jubiläum der Transplantation das Leben und ihre Freundschaft feiern.
32 Jahre alt waren beide Männer im Jahr 2015, als Marcel die Zeit ablief. Eine Nierenspende seiner Familienmitglieder war fehlgeschlagen.
Am 10. November erhielt Marcel das Organ seines besten Freundes in der Charité Berlin. Lange nachdenken über die Spende musste Paul nicht.
Die beiden Männer lauschten schon den Liedern von Marcels Lieblingsband Depeche Mode, als sie noch Zimmergenossen im Sportinternat waren. Nun sind sie Blutsbrüder.
Zum Jahrestag der Spende gibt es immer wieder Geschenke: Nach den ersten 365 Tagen war es eine Eiche im Herrenkrugpark von Marcel. Eine Plakette liest: "Die Dankbarkeit ist wie ein Baum, dessen Wurzeln sich tief in der Erde befinden, dessen Zweige aber bis in den Himmel reichen."
Ein Jahr später kam eine zweite Eiche für Marcel dazu, mit der Innenschrift "Unsere Freundschaft, so robust und stabil wie diese Eiche, ist niemals zu entwurzeln."
Auch Marcels Sohn Mads Paul wäre ohne den Geber seines Zweitnamens nicht auf der Welt.
Organspende in Deutschland immer noch "verpönt"
Der Urologe Paolo Fornara erklärt im Interview mit dem MDR, dass die meisten Menschen sechs bis zehn Jahre auf eine neue Niere warten müssen.
Er hat schon vielen Patienten eine Niere eingepflanzt und weiß, dass sie in diesen Jahren wertvolle Zeit und Gesundheit einbüßen müssen.
Gerade warten 8480 Menschen in Deutschland auf eine Spende. 280.000 Deutsche seien als Organspender eingetragen - eine viel zu kleine Nummer, findet Fornara.
In der Bundesrepublik sei eine Organspende noch immer ein seltsam verpöntes Thema, während sie in vielen anderen Ländern als Heldentat gefeiert werde.
Titelfoto: Screenshot/Facebook: BenUtzername22