Preiswucher auf dem Oktoberfest: Wirte canceln Tisch-Reservierungen
München - Die Wiesnwirte und die Stadt München gehen mit einem Maßnahmenpaket gegen den Preiswucher beim Handel mit Tischen auf dem Oktoberfest vor.
"Zuletzt wurden auf mehreren Online-Portalen Tische in den Festzelten für mehrere tausend Euro gehandelt", teilte das Rathaus am Dienstag mit.
Wiesnchef Dr. Christian Scharpf hat die Schnauze voll: "Solche Praktiken schaden nicht nur dem Ansehen des gesamten Festes, sondern untergraben auch die gemeinsamen Bemühungen, die jährlichen Kostensteigerungen für die Gäste möglichst verträglich zu gestalten."
Er appelliert eindringlich an Besucher, keine Tische über solche Portale zu erwerben. Obendrein läuft man damit Gefahr, dass man damit keinen Zutritt zum Festzelt erhält.
Um dem Graumarkt den Garaus zu machen, durchforsten Spezial-Kanzleien das Internet nach illegalen Angeboten. Außerdem wollen die Wiesnwirte die Reservierungen stichprobenartig selbst überprüfen: Stimmt der Name des Gastes nicht mit dem Namen der Reservierung überein, verfällt diese!
"Zuerst zahlt man Wucherpreise und dann steht man mit leeren Händen da", warnt Wiesnwirte-Sprecher Peter Inselkammer.
Offizielles Portal bietet ungenutzte Reservierungen zum Originalpreis an
Die illegalen Anbieter sollen nicht ungeschoren davonkommen. "Unsere Kanzlei findet mit speziellen Web-Crawlern diese Anbieter. Sie werden nicht nur abgemahnt, sondern müssen auch mit empfindlichen Gebühren und Strafen rechnen", erklärt Wirtesprecher Christian Schottenhamel.
Fair und sicher geht es hingegen auf dem offiziellen Online-Portal der Wiesnwirte zu: Über Oktoberfest-Booking.com können nicht genutzte Reservierungen zum Originalpreis angeboten und erworben werden. Hier werden Gäste auch informiert, sobald neue Kontingente an Reservierungen freigegeben werden.
Titelfoto: Matthias Balk/dpa
