Lage in Bayern wird schwieriger: So will die Staatsregierung Wohnungsbau ankurbeln

München - Es muss etwas getan werden! Mit einer Aufstockung der bestehenden Wohnungsbauförderprogramme in Bayern will die Staatsregierung des Freistaats der schwieriger werdenden Lage auf dem Wohnungsmarkt gegensteuern.

Christian Bernreiter (58, CSU) äußert sich zum Wohnungsbau.
Christian Bernreiter (58, CSU) äußert sich zum Wohnungsbau.  © Sven Hoppe/dpa

Unter anderem sollen zusätzliche Anreize für den Bau von Mietwohnungen geschaffen werden, mit verbesserten Konditionen für Darlehen, höheren Zuschüssen und einer Extra-Förderung für den Bau von Mietwohnungen in Stadt- und Ortskernen.

Das hat das Kabinett in München nun beschlossen.

Der Freistaat wolle beim Wohnungsbau gerade jetzt für Stabilität sorgen, sagte Bauminister Christian Bernreiter (58, CSU) nach der Kabinettssitzung.

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Private Wohnungsbauunternehmen verzichteten allein in Bayern in diesem Jahr auf den Bau 2000 neuer Wohnungen - etwa wegen hoher Kosten, Lieferschwierigkeiten, Fachkräftemangel sowie anderer Aspekte. Im Jahr 2023 werde deshalb ein "herausforderndes Jahr" für den Wohnungsbau.

Die Staatsregierung will deshalb auch staatliche Grundstücke im Erbbaurecht verbilligt an staatliche Wohnungsbaugesellschaften abgeben, gegebenenfalls auch an Kommunen.

Freistaat Bayern fordert vom Bund unter anderem mehr Investitionsanreize für den Wohnungsbau

In Bayern sollen mehr Wohnungen gebaut werden.
In Bayern sollen mehr Wohnungen gebaut werden.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Die Sanierung leer stehender Gebäude in Ortskernen im Freistaat soll durch die Kombination von Wohnraum- und Städtebauförderung entsprechend deutlich vorangetrieben werden.

Die Spielräume für experimentellen, einfachen Wohnungsbau sollen erweitert werden. Zudem soll das Eigenkapital der Wohnungsbaugesellschaft Bayernheim von 500 Millionen Euro um 250 Millionen Euro erheblich aufgestockt werden.

Bernreiter verteidigte die Bayernheim dabei erneut gegen Dauerkritik etwa der Opposition. Es seien schon 4500 bezahlbare Wohnungen "auf den Weg gebracht" worden, bis Ende des Jahres sollten es 5400 sein. "Man kann da nicht zaubern", sagte er - aber die Zahlen könnten sich sehen lassen.

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Die Zielmarke von 10.000 neuen Wohnungen, die Ministerpräsident Markus Söder (56, CSU) einst ausgegeben hatte, seien "keine Utopie", betonte Bernreiter, man sei "auf dem Weg". Die meisten der bisher 4500 Wohnungen sind nicht fertiggestellt, sondern lediglich in Planung oder Entwicklung.

Vom Bund fordert der Freistaat unter anderem mehr Investitionsanreize für den Wohnungsbau im Land, etwa durch bessere Abschreibungsmöglichkeiten. Maßnahmen wie ein Mietenstopp oder ein Mietendeckel sollten dagegen als "investorenfeindlich" abgelehnt werden, hieß es am Montag weiter.

Titelfoto: Montage: Sven Hoppe/dpa , Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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