Hier kommt Deutschlands älteste erhaltene Dampflok an die frische Luft

Diesen Anblick wollten sich die Dresdner nicht entgehen lassen.
Diesen Anblick wollten sich die Dresdner nicht entgehen lassen.

Dresden - Das Johanneum am Neumarkt war noch von Kriegsschäden gezeichnet, da eröffnete 1956 das Verkehrsmuseum darin seine erste Ausstellung. Dafür fuhr die älteste Dampflok Deutschlands in die Osthalle ein.

Heute, genau 60 Jahre später, soll die „Muldenthal“ wieder frische Luft schnuppern. Es war Dresdens erste „Volksbaustelle“: Etliche Einheimische halfen seit 1955 mit, das Johanneum wieder aufzubauen.

„Mit Schaufel und Schubkarre befreiten sie es vom Schutt“, weiß Martina Richter (63) vom Verkehrsmuseum. Am 3. Juni 1956 war gerade mal die Osthalle im Erdgeschoss bezugsfertig, da eröffnete dort die erste Sonderschau zu „120 Jahren sächsische Verkehrsgeschichte“.

Die 1861 in einer Chemnitzer Maschinenfabrik gebaute Dampflok Muldenthal.
Die 1861 in einer Chemnitzer Maschinenfabrik gebaute Dampflok Muldenthal.

Auf Straßenrollern wurde das erste Großexponat ins Johanneum gezogen: Die 1861 in einer Chemnitzer Maschinenfabrik gebaute Dampflok Muldenthal (9 Meter lang, 29 Tonnen schwer, 220 PS, 50 Stundenkilometer Spitze)!

Am Freitag zum Jubiläum wurde die original erhaltene Lok um 9.30 Uhr auf den Jüdenhof gezogen, ist bis 17 Uhr kostenfrei zu sehen.

Im Lichthof des Museums, der seit März kostenfrei begehbaren Passage mit Sitzecke, wird ein historischer Film der Anfangszeit gezeigt.

Fotos: Hermann Tydecks