Diese Ärztin übersetzt kostenlos Diagnose-Kauderwelsch

Auf der Webseite können Interessierte ihren Arztbefund einsenden - binnen drei Tagen kommt die „Übersetzung“.
Auf der Webseite können Interessierte ihren Arztbefund einsenden - binnen drei Tagen kommt die „Übersetzung“.

Von Tom Schmidgen

Dresden - Kennen Sie das? Ihr Arzt stellt ihnen einen Befund aus - und Sie verstehen nur Bahnhof. Seit fünf Jahren übersetzt „washabich.de“ kostenlos Arztbefunde.

Im Januar 2011 starteten drei Dresdner Medizinstudenten das Portal. Die jungen Ärzte konnten seitdem über 26000 Befunde aufklären. „Und wir haben 1300 Medizinstudenten eine Kommunikationsausbildung geben können“, sagt Gründer und Geschäftsführer Ansgar Jonietz (31).

Denn die angehenden Ärzte übersetzen ehrenamtlich - und lernen so, auch ihren zukünftigen Patienten Befunde einfach zu erklären.

Das Startup hat fünf Festangestellte. Diese werden durch Spenden finanziert. Jonietz: „Wir planen immer sehr kurzfristig. Auch 2016 ist finanziell noch nicht abgesichert. Aber wir möchten diesen Service immer kostenlos halten.“

Franziska Mettke (25) ist ausgebildete Ärztin, seit drei Jahren aktiv dabei und seit einer Woche festangestellt. „Ich war einfach von dem Projekt überzeugt“, erklärt sie ihre Motivation.

Der skurrilste Befund stammt von einem Hund mit Bandscheibenvorfall. „Da haben wir alle lange gerätselt. Tierarztbefunde übersetzen wir aber nicht“, so Jonietz. Haben Sie auch eine unverständliche Digagnose? Die Jungmediziner helfen Ihnen gerne: www.washabich.de

Die Jung-Ärztin Franziska Mettke (25) steht an ihrem Arbeitsplatz in dem modernen Büro auf der Theaterstraße.
Die Jung-Ärztin Franziska Mettke (25) steht an ihrem Arbeitsplatz in dem modernen Büro auf der Theaterstraße.

Fotos: Andreas Weihs, Screenshot

Titelfoto: Import