Katastrophe! Die Küche bleibt hier immer öfter kalt

Das Restaurant
des garni Hotels
„Knappensaal“
empfängt keine
Gäste mehr.
Das Restaurant des garni Hotels „Knappensaal“ empfängt keine Gäste mehr.  © Egbert Kamprath

Altenberg - Die Kur- und Sportstadt Altenberg im Erzgebirge erlebt ein Gastro-Sterben. Eine Katastrophe für den Tourismus droht.

Wer hungrig mittags durchs Stadtzentrum streift, steht oft vor verschlossenen Türen. Das Restaurant "Knappensaal", die "Hafenbar", das Hotel am Skihang - alle geschlossen. Das "Bergglöck’l" versorgt nur noch Hausgäste. Das Schützenhaus Lindenhof öffnet erst ab 17 Uhr.

Warum werfen so viele Gastronomen in Altenberg das Handtuch? "Aus Personalnot", ist Manuela Giemsa überzeugt. Die 53-Jährige führt in der Stadt drei Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe.

Sie berichtet: "Man findet kaum noch Leute, die bereit sind, am Wochenende oder an Feiertagen zu arbeiten."

Die Unternehmerin, die tagtäglich im direkten Konkurrenzkampf mit den Restaurants jenseits der Grenze steht, sucht auch händeringend Azubis und Personal für Küche, Restaurant und Service. "Ohne unsere tschechischen Mitarbeiter wären wir heute aufgeschmissen", gibt Giemsa zu.

Sie fürchtet, dass weitere gastliche Betriebe in Altenberg bald schließen, denn einige Wirte erreichen das Rentenalter und finden keine Nachfolger.

Giemsa stöhnt: "Wenn es in Tschechien Mindestlohn gibt, wird es für uns noch schwerer werden, Personal zu finden."

Manuela
Giemsa (53)
führt die
Geschäfte
vom Gasthaus "Zum
Erzgebirge" und vom
Café "Buntes
Häusel".
Manuela Giemsa (53) führt die Geschäfte vom Gasthaus "Zum Erzgebirge" und vom Café "Buntes Häusel".  © Egberth Kamprath

Titelfoto: Egbert Kamprath