Lieferprobleme? Amazon gibt System-Fehler zu

Deutschland - Seit Dienstagabend (18. Juni) scheint es bei Amazon in Deutschland eine massive Störung zu geben. Egal, was man bestellt, für alle Produkte wird eine Lieferzeit von fünf bis sechs Tagen angezeigt.

Normalerweise schnell geliefert. Ein Buch. Dieses wurde am 19.6. bestellt. Angekündigte Lieferung fünf Tage später: am 24. Juni.
Normalerweise schnell geliefert. Ein Buch. Dieses wurde am 19.6. bestellt. Angekündigte Lieferung fünf Tage später: am 24. Juni.

Dabei ist es egal, ob man kostenpflichtiger Prime-Kunde ist, oder sich sogar für die teure Morning-Express-Lieferung entscheidet.

Versucht man mit Amazon-Mitarbeitern zu chatten, ist es aktuell vorbei mit der sonst so berühmten Freundlichkeit.

TAG24 liegen Chatverläufe vor, nach denen die Callcenter-Mitarbeiter auf konkrete Nachfrage zu der langen Lieferzeit keine Antwort geben.

Immer wieder heißt es, Donnerstag (20.6., Fronleichnam) sei in Westdeutschland Feiertag. Aber Bestellungen aus Sachsen, die ebenfalls TAG24 vorliegen, sollen auch erst frühestens Montag (24.6.) ausgeliefert werden.

Darunter ausschließlich Produkte, die Amazon sonst noch am selben Tag, oder am nächsten Tag an die Haustür bringt.

Hier auch deutlich zu erkennen. Egal für welche Lieferart man sich entscheidet, alles kommt am 24. Juni an.
Hier auch deutlich zu erkennen. Egal für welche Lieferart man sich entscheidet, alles kommt am 24. Juni an.  © privat

Auf wiederholte Nachfragen beenden die Amazon-Mitarbeiter sogar die Chats: "Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass ich den Chat beende, falls Sie nicht noch Fragen zu einem anderen Thema haben", und obwohl die Hauptfrage nicht beantwortet ist, klinken sie die Mitarbeiter aus.

TAG24 rief in der Amazon-Pressestelle in München an. Auch dort keine Auskunft zu den Problemen. Aber die Sprecherin versprach, der Sache auf den Grund zu gehen.

Möglich, dass dahinter einfache Software-Probleme stecken und trotzdem pünktlich geliefert wird. Wie der größte Händler der Welt allerdings mit Kunden-Anfragen umgeht, ist definitiv ausbaufähig.

Update 16.09 Uhr:

Am Nachmittag konnte TAG24 ein Statement bei Michael Schneider, Public Relations Manager bei Amazon, einholen. Demnach hatte die Störung etwas mit den Postleitzahlen der Kunden zu tun: "Es gab eine Fehlkonfiguration in unseren Systemen, die einige Postleitzahlen betraf. Jetzt funktioniert alles wie vorgesehen", so Schneider.

Kunden, die vom Postleitzahlen-Problem betroffen waren, sollen jetzt ein früheres Lieferdatum angezeigt bekommen.

Amazon versucht zudem bei bereits aufgegebenen Bestellungen, die Ware schon am Freitag und Samstag zuzustellen.