Dresden/Miami - Deutscher Stollen ist in Amerika aktuell schwer angesagt. Im Internet stürmen Back-Seiten mit traditionellen Stollen-Rezepten und amerikanisierte Varianten wie Stollen-Scones oder -Muffins die Klick-Charts.

Auch der Verkauf sächsischer Stollen läuft in Amerika besser denn je...

„Jetzt sind es bereits weit über 150 Pakete, die wir in die Vereinigten Staaten geschickt haben. Von der Ostküste bis zur Westküste und Hawaii, von Alaska bis in die Keys - also praktisch überall hin“, berichtet Elisabeth Kreutzkamm-Aumüller, die Chefin vom Dresdner Backhaus.

Die Firma arbeitet in den USA mit Wiederverkäufern wie dem New Yorker Delikatessenhändler Dean & Deluca zusammen.

Der Appetit der Amerikaner wird gegenwärtig vom Dollarkurs nicht ausgebremst - das schmeckt den Bäckereien.

„Wir versenden gegenwärtig täglich zwischen 400 und 500 Pakete. Paletten für Großkunden sind dabei nicht eingerechnet. Die Zielorte liegen überall auf der Welt. Insgesamt rund fünf Prozent unserer Einzelpakete gehen ins Ausland. Ein großer Anteil davon in die USA“, sagt Martina Hübner, Geschäftsführerin der Annaberger Backwaren.

Sie weiß: Das Gros der Sendungen mit Original Erzgebirgischen Butterstollen ist bereits in Nordamerika angekommen. Das Amerika-Geschäft ist für die Feinbäcker kein leichtes Spiel. Die US-Behörde FDA - die Food & Drug Administration - überwacht die Einfuhr der süßen Köstlichkeiten streng.

Kreutzkamm-Aumüller: „Wir sind bei der FDA registriert. Jede Sendung in die USA wird vorher im Internet angemeldet und dafür eine sogenannte ‚Prior Notice‘ erstellt.“

Dank Internet-Handel sind viele Bäckereien - große wie kleine - dick im internationalen Stollen-Geschäft. Zu den Pionieren des Online-Versands von sächsischen Striezeln gehört übrigens die Bäckerei von Jörg Sarodnick. Von Coswig aus schickt er süße Qualitätsware rund um den Globus.

Der Meister stolz: „Diesen Handel zog vor über 15 Jahren mein Vater auf.“