Das alles kann das Wundermittel Urin!

Klingt komisch - aber aus Urin werden Medikamente hergestellt!
Klingt komisch - aber aus Urin werden Medikamente hergestellt!  © DPA

Deutschland - Klingt unangenehm, aber ist so: Urin ist Arzneimittel, Energieträger, Rohstoff und sogar Dünger.

Menschlicher Harnstoff verfügt nämlich über nützliche Wirkstoffe und bietet daher eine Vielzahl von Verwendungsmöglichkeiten.

Das zumindest belegen internationale wissenschaftliche Studien. Kein Wunder ist daher, dass Urin Gegenstand zahlreicher Patente ist!

Der menschliche Fötus zum Beispiel verbringt seine ersten Lebensmonate im eigenen Urin.

Die Fruchtblase besteht zu 80 Prozent aus dem eigenen Urin des Fötus - da kommen täglich immerhin etwa zwei Gläser zusammen. Menschen "produzieren" im Laufe ihres Lebens satte 38.000 Liter Urin.

Aus wissenschaftlicher Sicht ist Harnstoff breit einzusetzen: als Arzneimittel in der Medizin, als Energiequelle in der Technik, als Rohstoff und sogar als Dünger.

ARTE zeigt eine spannende Dokumentation

Der menschliche Fötus verbringt seine ersten Lebensmonate im eigenen Urin.
Der menschliche Fötus verbringt seine ersten Lebensmonate im eigenen Urin.  © DPA

In einer spannenden Doku in der >> Mediathek auf ARTE werden all die guten Dinge rund um das gelbe Nass gezeigt - keine Angst - alles per Wärmebild-Kamera, damit sich keiner ekelt.

"Urokinase" zum Beispiel. Das ist ein Produkt, das Blutgerinnsel auflöst. Es wird bereits aus Urinproteinen hergestellt. "Premarin" ist ein Medikament zur Behandlung von Wechseljahrbeschwerden. Aber auch in der Homöopathie findet Urin Anwendung. Selbst Schlafmittel oder Kosmetikprodukte enthalten Harnstoff.

Der Urin des Menschen ist sehr sauber, er besteht zu 95 Prozent aus Wasser und zu 5 Prozent aus Endprodukten des Stoffwechsels. Das sind Harnstoff, Kreatinin, Natrium, Kalium, Chlor und Magnesium.

Laut jüngsten Studien ist bekannt, dass menschlicher Urin über 3000 chemische Bestandteile aufweist. Da Nährstoffe wie Phosphor, Stickstoff und Kalium enthalten sind, findet er in einem Umweltschutzprojekt in China als biologischer Dünger Einsatz. Da wird einer Schule, die nur Jungen besuchen, Urin gesammelt, um ihn anschließend zu recyceln. In Europa ist das Düngen mit allerdings Urin verboten, da der menschliche Harn wie auch der von Nutztieren oft Spuren von Hormonen enthält.

Die Dokumentation "Die besondere Wissenschaft vom Urin" zeigt anhand von Aufnahmen schnell-aufzeichnender Wärmekameras die Funktionsweise der Flüssigkeit und geht ihrem Nutzen für die Wissenschaft nach. Das ist sehr spannend und unterhaltsam!