Sächsischer AfD-Mann wünscht sich "islamistische Anschläge"

Arvid Immo Samtleben wurde 2014 um seinen Platz im sächsischen Parlament gebracht.
Arvid Immo Samtleben wurde 2014 um seinen Platz im sächsischen Parlament gebracht.  © Bernd März

Dresden - In gut vier Monaten ist Bundestagswahl. Anlässlich dieses Ereignisses hat sich AfD-Politiker Arvid Immo Samtleben Gedanken um die Umfragewerte der Alternative für Deutschland gemacht, bringt dabei jedoch einen völlig kranken Vorschlag, mit dem er weit über das Ziel hinausschießt.

"AfD mal sehr schnell selber nachgerechnet: 8,42%", schreibt er auf Facebook. Doch das reicht dem AfD-Mann noch nicht, deshalb denkt er über ein Szenario nach, das der AfD mehr Stimmen bringen würde. "Helfen würden bei den sinkenden Umfragen ein pa(a)r islamistische Anschläge in Deutschland direkt vor der BTW, ist so, auch wenn das keiner so sagt und es echt traurig ist. Sagt mir, das es falsch ist", kommentiert er seinen eigenen Beitrag.

Nur ein Facebook-User traut sich, dem zu widersprechen und findet den Beitrag "beschämend", wird daraufhin jedoch von Samtleben als "einer von den Linken Hetzern" zurechtgestutzt.

Doch wer ist dieser Politiker, der momentan in Arnsdorf (bei Dresden) wohnt? Samtleben, der früher Chef der Bautzner AfD war, ist erbitterter Gegenspieler von AfD-Chefin Frauke Petry, was mit der sächsischen Landtagswahl 2014 zusammenhängt. Dort wurde dem AfD-Mann kurz vor der Wahl von der Parteiführung seinen Listenplatz entzogen. Weil er nicht bereit war, ein Darlehen zu zahlen, behauptet Samtleben.

Da die Partei bei der Wahl wenig später etwa 10 Prozent der Stimmen einholte, hätte Samtleben einen Abgeordnetenplatz im Parlament sicher gehabt. Daher legte er Einspruch beim Wahlprüfungsausschuss des Landtages ein, der nach zwei Jahren Prüfung am 2. Juni endgültig darüber befinden will. Es drohen sogar Neuwahlen! Zuletzt hatte Samtleben in der Sache Wahlprüfungsbeschwerde beim Verfassungsgerichtshof in Leipzig eingereicht.

Wegen widersprüchlicher Aussagen in dem Ausschuss rund um die Aufstellung der Kandidatenliste wird gerade gegen die sächsische AfD-Vorsitzende Frauke Petry wegen Meineids ermittelt (TAG24 berichtete). Der frisch gebackenen Mutter droht eine Haftstrafe.