Aue und Bad Schlema werden nach 30 Jahren eins

Aue - Eine Zweckehe, denn von Liebesheirat kann nicht die Rede sein. Doch nach fast 30-jährigem Hin und Her wollen sie "Ja" sagen.

Alexander Troll, Bürgermeister von Lößnitz, trifft sich mit seinen Amtskollegen Heinrich Kohl aus Aue und Jens Müller aus Bad Schlema (v.l.). Während Aue und Bad Schlema jetzt fusionieren wollen, bleibt Lößnitz eigenständig.
Alexander Troll, Bürgermeister von Lößnitz, trifft sich mit seinen Amtskollegen Heinrich Kohl aus Aue und Jens Müller aus Bad Schlema (v.l.). Während Aue und Bad Schlema jetzt fusionieren wollen, bleibt Lößnitz eigenständig.  © dpa/Claudia Drescher

Ab 1. Januar 2019 soll es die Große Kreisstadt Aue-Bad Schlema geben. Ein entsprechender Vertragsentwurf liegt vor und soll im Juli in beiden Stadträten beschlossen werden.

"Wir wollen endlich machen und nicht mehr nur reden", sagt Bad Schlemas Gemeindechef Jens Müller (Freie Wähler). Dabei soll das Zweierbündnis ausdrücklich ein Anfang sein und nicht das Ende der viel diskutierten Einheitsstadt Silberberg, betonen er und sein Auer Amtskollege Heinrich Kohl (CDU).

Seit Anfang der 1990er-Jahre gibt es im Westerzgebirge die Idee, eine einwohnerstarke Einheitsgemeinde zu bilden - Projektname "Silberberg". Die Städte Aue, Lößnitz und Schneeberg sowie der Kurort Bad Schlema einigten sich 2006 auf einen gemeinsamen Weg. Doch die Beteiligten kamen nicht in Tritt. Schneeberg stieg 2016 aus.

Sachsen steuert als Mitgift mehr Steuern bei: Aue-Bad Schlema rechnet ab 2019 mit einer Million Euro mehr aus Dresden. Gemeinsam hätte die neue Stadt etwa 21. 000 Einwohner, rund 4 800 in Schlema, 16. 400 in Aue.

"Es ist eine offene Zweierbeziehung mit möglichen zusätzlichen Partnern", so Aues OB Kohl. Für die Unentschlossenen bleibt bis zur großen Hochzeitsfeier noch ein wenig Zeit. Die fusionierte Stadt will sich zum "Tag der Sachsen" 2020 bewerben.

Das große Aue (li) will mit seinem Nachbarn Bad Schlema (re.) fusionieren. Dadurch erhoffen sich beide Kommunen mehr Geld aus Sachsen (Montage).
Das große Aue (li) will mit seinem Nachbarn Bad Schlema (re.) fusionieren. Dadurch erhoffen sich beide Kommunen mehr Geld aus Sachsen (Montage).  © Maik Börner

Titelfoto: Maik Börner