Die traurige Geschichte von Waldemar, der einsam und krank unter einer Brücke starb

Der Mann wurde unter der Bahnbrücke entdeckt. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.
Der Mann wurde unter der Bahnbrücke entdeckt. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.  © Morris Pudwell

Berlin - Am 5. Dezember wird ein obdachloser Mann unter einer Bahnbrücke am S- und U-Bahnhof Frankfurter Allee in Berlin-Friedrichshain gefunden, wie TAG24 berichtete. Einzelheiten gab die Polizei zum Fall kaum Preis. Einzig ein Aushang am Fundort erzählt nun in wenigen Sätzen die berührende Geschichte, die nicht nur dem Verstorbenen einen Namen gibt, sondern auch den Umstand verrät, welcher ihn auf die Straße gebracht hat.

Zeilen, die bewegen. Die zum Nachdenken anregen. Die tiefe Bestürzung und gerade zu Weihnachten einen wunden Punkt in unser aller Herzen treffen. Waldemar ist der Name des Mannes, der in jener Nacht - einsam - unter der Brücke verstarb.

Neben seinem Namen erfahren wir jedoch noch einige, traurige Details zu seinem Leben: "Er arbeitete für vier Jahre als Selbstständiger in Berlin, verlor durch Zahlungsausfälle zeitweise sein Einkommen, konnte fällige Steuernachzahlungen nicht begleichen, wurde obdachlos und erkrankte schwer."

Bis heute ist die Todesursache von Waldemar unklar. Woran litt er genau? Die erste Vermutung der Ermittler: Eine Unterkühlung könnte zum Tod des Mannes geführt haben. Oder haben die Witterungsbedingungen lediglich Waldemars Krankheit verstärkt?

In Berlin sollte alles besser werden

"In Trauer um einen Mitbürger (ob obdachlos oder nicht, Mensch bleibt Mensch)" - heißt es in der Überschrift zum veröffentlichten Aushang zu Waldemar.
"In Trauer um einen Mitbürger (ob obdachlos oder nicht, Mensch bleibt Mensch)" - heißt es in der Überschrift zum veröffentlichten Aushang zu Waldemar.

Laut dem Aushang, der auf Facebook geteilt wurde, stammt der Verstorbenen aus Polen, hatte somit kein Anrecht auf Sozialleistungen oder Krankenversicherung. "Unter dieser Brücke verbrachte er die letzten Monate seines Lebens."

Worte, die berühren. Auch in Polen lebte Waldemar auf der Straße und hatte ebenfalls kein Anrecht auf Sozialleistungen. Offenbar sollte in Berlin alles besser werden.

TAG24 berichtete bereits über die Missstände auf Berlins Straßen. Während der Senat etwas mehr als 1000 Schlafplätze als Erfolg feiert, bleiben weitere Tausende Menschen ohne Dach über dem Kopf. Sie versuchen sich in entsprechenden Einrichtungen Schutz, Verpflegung und Hilfe zu suchen.

Doch sie können auch nur notdürftig versorgt werden, den den Helfern geht ebenfalls die Hilfe aus.