"Ein unendlicher Albtraum": Avicii-Freund schreibt emotionalen Abschiedsbrief

Stockholm - Der Tod von Star-DJ Avicii (28) schockierte nicht nur die Musikwelt. Nun meldete sich sein guter Freund Levan Tsikurishvili mit rührenden Worten auf Instagram zu Wort.

Avicii und Levan Tsikurishvili verbrachten viel Zeit miteinander.
Avicii und Levan Tsikurishvili verbrachten viel Zeit miteinander.  © Amy Sussman/Invision/AP/dpa, Instagram/levantsik (

"Es fühlt sich unwirklich an, dir das zu schreiben; wie ein unendlicher Albtraum oder ein schrecklicher Witz", schreibt er dort einen Brief an den verstorbenen Musiker. Er kannte Avicii alias Tim Bergling besonders gut, hatte die kürzlich veröffentliche Doku "Avicii: True Stories" gedreht.

Zwischen dem DJ und dem Filmemacher bestand mehr als nur eine Geschäftsbeziehung. Das geht auch aus Tsikurishvilis emotionalen Zeilen hervor.

"Du warst und wirst immer die intelligenteste und treueste Person sein, die ich je in dieser oberflächlichen Branche kennengelernt habe", schreibt er. "Eine Branche, die nicht klug genug für Dich war und die nie wirklich verstanden hat, wer Du bist."

Ähnlich hatte sich auch Aviciis Familie nach dessen Tod geäußert und Spekulationen über einen möglichen Selbstmord entfacht. Der Druck der Branche und das Rampenlicht hätten der eher introvertierten Persönlichkeit von Bergling nicht gelegen. Offiziell bestätigt ist sein Freitod jedoch bis heute nicht.

Der Star-DJ sei ein aufrichtiger und bescheidener Mensch gewesen, schreibt Tsikurishvili weiter. "Ich habe nie gesehen, dass du eine Person nach der Meinung anderer beurteilt hast, und nie hast du andere jemanden beurteilen lassen, der nicht persönlich da war, um sich zu verteidigen."

Seinen Abschiedsbrief beendet er mit einem Versprechen: "Ich werde dir und deinem Geist immer treu bleiben, an unserer Treue hat sich nichts geändert, und ich werde dich für immer tief in meinem Herzen tragen, bis zu dem Tag, an dem ich sterbe, und dich hoffentlich wieder an einem besseren Ort treffen, wo du jetzt bist."

Seine rührenden Worte versah Aviciis Wegbegleiter mit Fotos ihrer zahlreichen Reisen und gemeinsamer Glücksmomente, für die er und die Fans den Vollblutmusiker in Erinnerung behalten sollen.

Avicii-Freundin wehrt sich gegen Hater auf Instagram

Im Internet sah sich Aviciis Freundin bösen Anfeindungen ausgesetzt.
Im Internet sah sich Aviciis Freundin bösen Anfeindungen ausgesetzt.  © Instagram/terezakacerova

Genau das hatte auch Aviciis heimliche Freundin Tereza Kačerová im Sinn, als sie nach dessen Tod mit ihrer Beziehung an die Öffentlichkeit ging und zahlreiche Fotos von sich und Bergling teilte.

Dafür erntete das Model jedoch nicht nur Bewunderung, sondern musste auch Kritik einstecken. Gegen die wehrt sie sich nun auf Instagram.

Sie habe diese privaten Momente geteilt, um den Tod ihres Partners selbst besser verarbeiten zu können und zu zeigen, dass sein Leben nicht nur trostlos gewesen sei. "Tim hatte eine Menge Liebe, Spaß und Freude in seinem Leben. Ich wollte beleuchten, wie er gelebt hat, anstatt wie er gestorben ist. Ich wollte sein Leben feiern, statt seinen Tod auseinander zu nehmen", schreibt sie.

Die Vorwürfe, sie habe mit ihrem Gang an die Öffentlichkeit nur Aufmerksamkeit und Geld erhaschen wollen, lässt Kačerová nicht auf sich sitzen: "Ich werde Tim niemals vergessen und es wird möglicherweise kein Tag mehr vergehen, an dem ich nicht an ihn denken werde, und zwar für den Rest meines Lebens."

Tim Bergling starb am 20. April 2018 im Alter von nur 28 Jahren. Als Avicii feierte er mit Hits wie "Wake Me Up" Welterfolge. 2016 hatte er sich von der Live-Bühne zurückgezogen und wollte fortan nur noch im Studio arbeiten.

Normalerweise zieht die Redaktion es vor, nicht über Suizide zu berichten. Da es sich jedoch bei dem Toten um eine Person des Öffentlichen Lebens handelt, hat sich die Redaktion entschieden, es zu thematisieren.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, bei der Telefonseelsorge findet Ihr rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge, bundeseinheitliche Nummer: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: Amy Sussman/Invision/AP/dpa, Instagram/levantsik (