Bad Düben - Gibt es doch noch Hoffnung für stillgelegte Bahnstrecken? In naher Zukunft werden Regionalverbindungen aktiviert, die schon vor längerer Zeit aufs Abstellgleis geschoben wurden. Den Anfang macht in dieser Woche die Heide-Bahn von Eilenburg durch die Dübener Heide bis nach Wittenberg.

Seit nunmehr 19 Jahren gab es keinen fahrplanmäßigen Halt mehr in Bad Düben. Die Bahnsteige zerbröselten und wurden von Unkraut überwuchert, das Bahnhofsgebäude ist verkauft. Wegen des fehlenden Bedarfs wurde die sächsische Kurstadt 1998 vom Rest der Welt abgekoppelt.

Am Freitagmorgen durfte Bürgermeisterin Astrid Münster (44) endlich mal wieder "Großen Bahnhof“ machen - mit einem Empfangskomitee begrüßte sie einen Zug.

Bis Oktober hat die Heide-Bahn versuchsweise zumindest einen Wochenendfahrplan.

Ein Förderverein aus Sachsen-Anhalt hatte im Vorjahr bereits den Verkehr zwischen Wittenberg und Bad Schmiedeberg organisiert.

Vereinschef Michael Jungfer: "Die Auslastung hat unsere Erwartungen übertroffen. Und es kamen viele Anfragen aus Nordsachsen." Deshalb wird die Strecke jetzt bis Eilenburg verlängert - unterstützt von der Bahn und den Nahverkehrsverbänden ZVNL und NASA.

Und weitere Strecken könnten ein Comeback erleben:

↓ Ab Dezember 2018 verkehren wieder Züge zwischen Görlitz und Hoyerswerda.

↓ Abgeordnete der Regierungsfraktionen erwägen, die Strecke Meissen - Döbeln zu reaktivieren.

↓ Eine Interessengemeinschaft hat die Bahnstrecke Narsdorf - Rochlitz gekauft, will bis 2022 den Muldentalexpress (MEX) reaktivieren.

↓ Weitere könnten folgen.

Info: eisenbahnverein-wittenberg.de/heide-bahn