Seltsame Krankheit: Mann sieht aus wie ein Baum

Abul Bajandar (26) leidet an einer extrem seltenen Hautkrankheit. Hände und Füße sind von Warzen zugewuchert.
Abul Bajandar (26) leidet an einer extrem seltenen Hautkrankheit. Hände und Füße sind von Warzen zugewuchert.

Von Anne-Sophie Lüdtke

Dhaka - Schaut man Abul Bajandar (26) ins Gesicht, bemerkt man nichts. Doch den Anblick seiner Hände und Füße wird man nicht so schnell vergessen: Der Mann aus Bangladesch leidet an einer extrem seltenen Hautkrankheit, die Warzen unkontrolliert wuchern lässt. Doch jetzt soll dem bekannten "Baum-Mann" geholfen werden.

Als Abul sich mit 15 Jahren das Knie aufschlug, bildeten sich um die Wunde herum kleine Warzen. Sie breiteten sich auf seinem ganzen Körper aus. Was zuerst noch harmlos aussah, wurde von Jahr zu Jahr schlimmer.

Grund: Der Asiate erbte die seltene Krankheit namens Epidermodysplasia verruciformis - umgangsprachlich auch "Baum-Mann-Krankheit" genannt.

Der Genfehler hemmt das Immunsystem, dadurch ist der Körper nicht gegen humane Papillomviren geschützt.

Der 26-Jährige kann seine Hände kaum mehr normal benutzen.
Der 26-Jährige kann seine Hände kaum mehr normal benutzen.

Was bei gesunden Menschen nur normale Warzen hervorruft, nimmt bei Abul überhand.

Mittlerweile erinnern die Hände des ehemaligen Rikscha-Fahrers nämlich an knorrige Baumwurzeln. Er kann sie durch die starken Wucherungen kaum mehr benutzen. Selbst bei alltäglichen Dingen braucht er Hilfe.

Auch seine Füße ähneln durch die schuppenartigen Missbildungen eher Holz.

Ein Ärzteteam des Dhaka Medical College in der Hauptstadt will sich nun um den Baum-Mann kümmern. Dem 26-Jährigen sollen Warzen mit einem Gesamtgewicht von fünf Kilogramm entfernt werden.

Bisherige Therapien und Behandlungen verschafften Abul nur kurzzeitig Heilung - die Warzen kehrten immer wieder zurück, auch weil sich der Arbeitslose aus Dhaka die notwendigen Medikamente nicht auf Dauer leisten konnte.

Insgesamt fünf Kilogramm Warzengewebe wollen Ärzte nun operativ entfernen.
Insgesamt fünf Kilogramm Warzengewebe wollen Ärzte nun operativ entfernen.

Fotos: dpa/Abir Abdullah

Titelfoto: Import