Behörde schlägt Alarm: Das versunkene Dorf ist zu gefährlich für Besucher!

Heinz Gräfe (62), Geschäftsführer der Landestalsperren-Verwaltung.
Heinz Gräfe (62), Geschäftsführer der Landestalsperren-Verwaltung.  © Uwe Meinhold

Bautzen - Immer mehr Leute wollen das sächsische „Atlantis“ sehen, pilgern zur Talsperre Bautzen, wo das einst geflutete Dorf Malsitz wieder aufgetaucht ist (TAG24 berichtete). Doch jetzt schlägt eine Behörde Alarm, warnt vorm Betreten des versunkenen Ortes.

Wegen Bauarbeiten an den Staudämmen ist der Wasserpegel der Talsperre Bautzen um 5,50 Meter gefallen. Die aufgetauchten steinernen Überreste des 100-Seelen-Dorfes faszinieren nicht nur frühere Bewohner, die mit ihren Kindern und Bekannten kommen. In den letzten Tagen stürmten ganze Heerscharen über die Ufer. „Die umliegenden Felder dienten als Parkplätze, waren voller Autos“, sagt Ur-Malsitzer Rainer Sickert (73).

Jetzt warnt die Landestalsperren-Verwaltung davor, Uferbereiche und Stauraum zu betreten. „Viele Menschen sind sich den Gefahren nicht bewusst und wandern die alten Straßen entlang“, sagt Geschäftsführer Heinz Gräfe (62). „Das kann lebensgefährlich sein!“ So gibt es etwa Untiefen oder angeschwemmte Gegenstände, die nicht sofort erkennbar sind. Wegen Gesteinsablagerungen im Boden könne man auch leicht stecken bleiben.

Tatsächlich konnte sich eine 64-Jährige zuletzt mit ihrem Fahrrad nur mit Hilfe der Polizei aus dem knietiefen Wattmorast befreien. Weitere Zwischenfälle sind bislang aber nicht bekannt.

Eine ältere Dame (64) musste von der Polizei bereits aus dem Wattmorast 
befreit werden.
Eine ältere Dame (64) musste von der Polizei bereits aus dem Wattmorast befreit werden.  © Polizei
Das versunkene Dorf Malsitz birgt auch unterirdische Gefahren, die nicht 
gleich sichtbar sind.
Das versunkene Dorf Malsitz birgt auch unterirdische Gefahren, die nicht gleich sichtbar sind.  © Steffen Füssel
Ur-Malsitzer Rainer Sickert (73) - auch er besichtigte seine alte Heimat.
Ur-Malsitzer Rainer Sickert (73) - auch er besichtigte seine alte Heimat.  © Steffen Füssel