Nackt mit Fisch! Darum ziehen deutsche Promis blank

Berlin - Habt Ihr sie auch schon entdeckt und Euch gewundert? Seit Donnerstag wandern riesige Plakate mit prominenten Nackedeis durch Berlin. Nur Fische verdecken die völlige Blöße von Benno Fürmann, Katja Riemann und Christiane Paul. Doch warum das Ganze?

Die großformatigen Poster vor dem Berliner Hauptbahnhof.
Die großformatigen Poster vor dem Berliner Hauptbahnhof.  © Facebook/Deutsche Umwelthilfe

Versehen mit dem Hashtag #ÜberfischungStoppen rollen die mobilen Wänden durch die Hauptstadt, machten auch vor dem Hauptbahnhof Station.

Der ernste Hintergrund: Laut Deutscher Umwelthilfe (DUH) sind derzeit 40 Prozent aller der Fischbestände in Europa überfischt.

Am 15. und 16. Oktober verhandelt Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (45, CDU) in Luxemburg mit ihren europäischen Amtskollegen über die Ostsee-Fangquote 2019.

Die DUH und die Initiative "Our Fish" fordern Klöckner auf, sich auf EU-Ebene für die Einhaltung der wissenschaftlichen Empfehlungen für Fangquoten einzusetzen, um die Überfischung bis 2020 zu stoppen.

Mit der weltweiten Foto-Kampagne "Fishlove" wollen Stars wie die Schauspieler Benno Fürmann (46), Katja Riemann (54), Tom Wlaschiha (45), Christiane Paul (44) und Nina Hoss (43) das Auge der Allgemeinheit auf dieses Thema lenken.

Auch Benno Fürmann (46) und Katja Riemann (54) fordern ein Ende der Überfischung in der Ostsee. (Bildmontage)
Auch Benno Fürmann (46) und Katja Riemann (54) fordern ein Ende der Überfischung in der Ostsee. (Bildmontage)  © Fishlove/Olaf Becker

Und wie könnte das effektiver passieren als mit Nackt-Fotos!

"Die unglaubliche Artenvielfalt in unseren Meeren ist durch unseren steigenden Fischkonsum in Gefahr. Wir müssen uns für diese faszinierenden Lebewesen einsetzen, denn Fische haben keine Lobby! Rettet unseren Fisch!", fordert Benno Fürmann ("Babylon Berlin"), der auf seinem Foto einen Steinbutt vor der Brust trägt.

Mit einem stattlichen Rotbarsch posierte Katja Riemann, klagt an: "Eine Billion Fische werden im Jahr aus den Meeren gezogen, um vom Menschen verkauft, gegessen oder weggeworfen zu werden, wir reden da noch nicht von Beifang. Das kann doch nicht richtig sein."

Folge der Überfischung ist, dass sich einige Fischbestände nicht ausreichend erholen können, um bei einer bestimmten Menge wieder nachhaltig befischt werden zu können.

Geballte TV-Prominenz für die Fische: Nina Hoss, Tom Wlaschiha und Christiane Paul. (Bildmontage)
Geballte TV-Prominenz für die Fische: Nina Hoss, Tom Wlaschiha und Christiane Paul. (Bildmontage)  © Fishlove/Alan Gelati; Olaf Becker

Doch die Überfischung hat nicht nur schlimme Folgen für die Tiere, sondern auch für die Menschen, die davon leben.

"Für die Zukunft unserer Meere, für die Küstengemeinden und Fischer, die davon abhängen, dass sich unsere Fischbestände erholen, fordere ich unsere Fischereiministerin auf, sich für ein Ende der Überfischung einzusetzen", mahnt Christiane Paul, die einen Lachs eng an ihren nackten Busen drückt.

Und weil Hering, Dorsch und Co. in Gefahr sind, fordert die Umwelthilfe Ministerin Klöckner auf, zu handeln.

Allein im Jahr 2017 wurden laut DUH zehn Millionen Dorsche durch verschwenderische Rückwürfe ins Meer getötet.

Deshalb ruft die DUH alle auf, denen die Zukunft der Ostsee nicht egal ist, eine Protestmail an die CDU-Politikerin zu schreiben.

Titelfoto: Fishlove/Olaf Becker