Groß-Razzia gegen Tschetschenen-Mafia! Polizei und SEK stürmen 19 Wohnungen

Berlin - Großangelegte Razzia der Polizei am Mittwochmorgen in Berlin und Brandenburg. Im Visier der Ermittler waren tschetschenische Gruppierungen. Durchsuchungen gebe es an insgesamt 19 Orten in Berlin und Brandenburg, sagte ein Polizei-Sprecher der DPA.

Polizisten nahmen nach der Schießerei am 2. August in Reinickendorf einen Verdächtigen fest.
Polizisten nahmen nach der Schießerei am 2. August in Reinickendorf einen Verdächtigen fest.  © Morris Pudwell

Der Einsatz laufe seit den frühen Morgenstunden um 6 Uhr. Spezialeinsatzkräfte (SEK) seien ebenfalls im Einsatz.

Nach ersten Informationen stehen die Durchsuchungen im Zusammenhang mit gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen zwei tschetschenischen Gruppen. Dabei sollen Schusswaffen benutzt worden sein.

Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.

Möglicherweise haben die Durchsuchungen etwas mit einem Vorfall vor gut zwei Monaten bei einem tschetschenischen Kulturzentrum im Märkischen Viertel zu tun (TAG24 berichtete).

Am 2. August waren zwei 21- und 31-jährigen Männer im Reinickendorfer Eichhorster Weg nachts durch Schüsse schwer verletzt worden.

Die Polizei sperrte den Einsatzort weiträumig ab, führte schließlich die beiden mutmaßlichen Schützen (25/26) in Handschellen ab, die sich rund 700 Meter vom Tatort entfernt im im Finsterwalder Weg zwischen parkenden Autos versteckt hatten.

Update 13.38 Uhr

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwochnachmittag mitteilten, wurden die 19 Durchsuchungsbeschlüsse wegen des Verdachts des gegenseitigen, gemeinschaftlichen versuchten Totschlags vollstreckt. Dabei wurden 18 Wohungen in Berlin sowie eine in Brandenburg gefilzt.

Die Einsatzkräfte stellten umfangreiches Beweismaterial wie Handys, Datenträger, Hieb- und Stichwaffen, Reizstoffsprühgeräte sowie geringe Drogenmengen sicher. Ein 27-Jähriger wurde zur erkennungsdienstlichen Behandlung zu einer Gefangenensammelstelle gebracht, nach den polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.

Wie vermutet richteten sich die Ermittlungen gegen 18 Mitglieder zweier verfeindeter Gruppierungen, die sich Anfang August 2018 in mehreren gewalttätigen Auseinandersetzungen teilweise schwere Verletzungen zufügten. Bei einem Zusammentreffen im Eichhorster Weg in Reinickendorf kam es hierbei auch zu einem Schusswechsel, bei dem zwei Männer schwere Verletzungen erlitten.

Die Ermittlungen dauern an.

Bewaffnete SEK-Beamte bei der Stürmung eines Objektes. (Symbolbild)
Bewaffnete SEK-Beamte bei der Stürmung eines Objektes. (Symbolbild)  © dpa (Symbolbild)

Titelfoto: dpa (Symbolbild)