Kokain-Lieferung mit nur einem Anruf: So läuft das Geschäft der Koks-Taxifahrer

Berlin - In der Hauptstadt an Kokain zu kommen. ist nicht so schwer, wie man glaubt. Dafür sorgen unter anderem Kuriere, die mit einem sogenannten Koks-Taxi ihre Kunden in Berlin anfahren.

Über zwei Kilogramm des weißen Pulvers sollen in Berlin konsumiert werden.
Über zwei Kilogramm des weißen Pulvers sollen in Berlin konsumiert werden.  © DPA

Das Prinzip ist das gleiche, wie beim Bestellen einer Pizza: Man meldet sich bei dem Koks-Taxifahrer über das Handy, der dann nur kurze Zeit später mit der Lieferung in der Nähe der Haustür steht.

Wie Vice berichtet, werden die Telefonnummer per Mundpropaganda unter den Kunden weitergeben. Um nicht aufzufallen, sollen die Koks-Taxifahrer sogar mit unscheinbaren Autos unterwegs sein.

Doch zwei Fahrern half auch das nichts. Wie die Berliner Staatsanwaltschaft in dieser Woche auf Twitter mitteilte, wurden die Mitglieder einer arabischen "Großfamilie" festgenommen. Die Polizei fand in ihrem "Taxi", einem Opel Signum, 2,4 Kilogramm Cannabis und 200.000 Euro.

Etwa 150 dieser "Taxifahrer" sollen laut Welt in Berlin unterwegs sein (Stand 2014). Nicht nur sie erwarten Strafen, auch die Kunden sind im Visier der Polizei.

Die Daten der Lieferanten sollen laut Bericht aber nicht akribisch von den Beamten durchforstet werden. Sollte ein Name jedoch ziemlich häufig gelistet sein, ist die Wahrscheinlichkeit größer auf dem Radar der Polizeibeamten zu landen.

Trotz Polizeiarbeit ist der Konsum von Kokain von 2015 bis 2017 um mehr als 70 Prozent angestiegen. Jeden Tag sollen mittlerweile sogar über zwei Kilo Koks in der Hauptstadt konsumiert werden.

Alarmierende Zahlen, die Koks-Taxifahrer jedoch freuen wird. Bei so gut laufendem Geschäft werden die Drogen-Lieferanten mit Sicherheit noch eine Weile durch Berlin fahren.

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