Gruselige Exponate: Dr. Tod zieht Tieren für Körperwelten das Fell ab!

Berlin - Während das Bezirksamt Mitte noch immer versucht, das "Menschen Museum" der "Körperwelten"-Macher um Gunther von Hagens (73) zu verbieten, weil bei manchen Leichen die Einwilligungserklärung der Körperspender fehlt (TAG24 berichtete), stört sich an den plastinierten Tieren niemand.

Auch der beste Freund des Menschen, ein Hund, blieb von Dr. Tods Skalpell nicht verschont.
Auch der beste Freund des Menschen, ein Hund, blieb von Dr. Tods Skalpell nicht verschont.  © TAG24/Peter Kiefer

Gleich mehrere der schaurig-schönen Exponate sind in der Dauer-Ausstellung am Fuße des Fernsehturms am Alexanderplatz zu bestaunen.

So springt "Dr. Tod" etwa auf den aktuellen Einhorn-Trend auf:

Er zeigt die Blutgefäße und Knochen eines Pferdes, dem der Anatomiekünstler ein Horn und Flügel verpasst hat.

Kinderfreundlich wird es dadurch jedoch nicht.

Doch auch einem Hund zog der umstrittene Erfinder der Plastination das Fell über die Ohren und zeigt dessen kräftige Muskulatur.

Das mag so manchem Besucher klarmachen, warum Fiffi beim Gassi gehen so eine enorme Zugkraft an der Leine hat.

Die Pranke des plastinierten Löwen Icke ähnelt anatomisch sehr der menschlichen Hand.
Die Pranke des plastinierten Löwen Icke ähnelt anatomisch sehr der menschlichen Hand.  © TAG24/Peter Kiefer

Zurück in seiner Heimat ist dagegen Löwe Icke (†20). Nein, nicht wieder in Afrika, sondern in Berlin, wo der König der Tiere 1992 im Zoo geboren wurde.

Und ganz Raubtier jagt der Löwe sogar posthum noch eine Antilope, krallt sich mit seinen messerscharfen Pranken in das Hinterbein seines Opfers.

Gleichzeitig ist das Plastinat des jagenden Löwen mit der Antilope eines der aufwendigsten Exponate überhaupt:

Über drei Jahre dauerte es, bis die beiden Kadaver für die Ewigkeit konserviert wurden – von neun Mitarbeitern des Gubener Plastinariums in 1600 Arbeitsstunden. Dafür wurden 12.000 Liter Aceton und zwei Tonnen Silikon benötigt.

Löwe Icke krallt sich eine flüchtende Antilope.
Löwe Icke krallt sich eine flüchtende Antilope.  © TAG24/Peter Kiefer

Doch warum überhaupt Tier-Plastinate?

"Wir können von uns Menschen nur dann respektvollen und achtsamen Umgang mit den Tieren erwarten, wenn wir ein fundiertes Wissen über die Wunder und Eigenarten dieser Lebewesen haben", erklärt Kuratorin Dr. Angelina Whalley.

"Genau das möchten wir mit der Einbindung von Tieren in die Ausstellung vermitteln."

Und Gunther von Hagens ist es wichtig zu betonen, dass kein einziges der Tiere extra getötet wurde: "Sie sind alle eines natürlichen Todes gestorben und wurden uns dankenswerterweise von Zoos oder auch Privatleuten überlassen, damit wir anatomische Lehrobjekte daraus machen konnten."

Um die Launen der Natur zu dokumentieren, sind auch ein zweiköpfiges Kalb, ein Yak und ein Leopard im "Menschen Museum" zu sehen.

Haben die "Körperwelten"-Macher etwa auch das letzte Einhorn plastiniert?
Haben die "Körperwelten"-Macher etwa auch das letzte Einhorn plastiniert?  © TAG24/Peter Kiefer
Zähne so scharf wie Rasierklingen hat dieses wilde 'Kätzchen' in der Ausstellung.
Zähne so scharf wie Rasierklingen hat dieses wilde 'Kätzchen' in der Ausstellung.  © TAG24/Peter Kiefer
Plastinator Gunther von Hagens (73) hat kein Verständnis für die Zensur seiner Ausstellung.
Plastinator Gunther von Hagens (73) hat kein Verständnis für die Zensur seiner Ausstellung.  © TAG24/Peter Kiefer

Titelfoto: TAG24/Peter Kiefer