Techno-DJ bindet islamischen Gebetsruf in Set ein und wird dafür gehasst

In einem Club im tunesischen Hammmamet spielte DJ Dax J einen Track, der dem Publikum aufstieß
In einem Club im tunesischen Hammmamet spielte DJ Dax J einen Track, der dem Publikum aufstieß  © 123RF

Berlin/Hammmet - Es sollte ein fetter Rave in dem Club in der nordtunesischen Stadt Hammmet werden. Dafür hatten die Betreiber extra den, in Berlin lebenden, Techno-DJ Dax J eingeladen. Doch in sein Set hatte er einen Sound eingebaut, der ihm Pfiffe und Morddrohungen bescherte.

Auf dem "Orbit Festival" spielte er einen Track, in dem er den islamischen Gebetsruf verarbeitet hat. Zwischen hämmernden Bässen, wäre dies in einem Berliner Club wohl kaum aufgefallen. Doch die Partygänger im muslimischen Tunesien merken sofort, dass hier ein Muezzin ruft.

Wie die Berliner Morgenpost berichtet, entschuldigte sich DJ Dax J zwar daraufhin bei seinen Fans - auf Facebook schreibt er am Montag: "Ich möchte mich aufrichtig bei jedem entschuldigen, der von meiner Musik, die ich am Freitag auf dem Orbit-Festival in Tunesien gespielt habe, beleidigt wurde" - doch das kann die Gemüter nicht mehr beruhigen.

"Wir werden dich töten", heißt es in den Kommentaren, "Wir werden dich finden und töten". Der DJ hat seine Entschuldigung mittlerweile selbst gelöscht, so schlimm waren die Anfeindungen.

Während Dax J "nur" im Netz angegriffen wird, sind die Konsequenzen für den Club selbst hart. Wie Le Parisien berichtet, wurde dieser nämlich schon geschlossen, der Betreiber in U-Haft gesteckt, wegen "Verletzung guter Sitten".

Dabei sollen die Veranstalter den DJ selbst in die Schranken gewiesen haben, der den Song zuvor schon etliche Male in Europa gespielt hat. "Wir haben reagiert und Dax J hat versucht, schnell einen anderen Track zu spielen" heißt es in einem Statement.

Doch da war es wohl schon zu spät...