Von wegen Sehschwäche: Handylicht kann Augenkrebs verursachen

So schlimm gerötete Augen sollte sich unbedingt ein Arzt anschauen.
So schlimm gerötete Augen sollte sich unbedingt ein Arzt anschauen.  © 123rf.com /samuiarzt

Berlin - Wer jeden Tag mindestens 30 Minuten im Dunkeln auf sein Handy sieht, um zu lesen oder Fotos anzuschauen, riskiert schwerste Probleme mit den Augen. Eine Sehschwäche ist da noch das geringste Übel.

Leidet Ihr unter Sehproblemen und ist mindestens eines Eurer Augen oft oder sogar dauerhaft gerötet? Dann hat der Glaskörper im Auge bereits erheblichen Schaden genommen. Schlimmstenfalls kann es sich sogar um Augenkrebs handeln.

Symptome dieser sehr seltenen Krebserkrankung sind unter anderem unscharfes Sehen, Lichtblitze oder auch schwarze Flecken im Sehfeld.

Da solche Beschwerden auch bei anderen Augenkrankheiten auftreten, ziehen Augenärzte eine so schlimme Erkrankung kaum in Betracht.

Auslöser ist eine Überdosis von ultraviolettem Licht, das Tumore am Auge entstehen lassen kann. Doch nicht nur die übermäßige UV-Einstrahlung ist schädlich für das Auge.

Auch blauviolette Strahlen dringen ungehindert ins Auge. Zu viel von beidem kann nicht nur Bindehautentzündungen, grauen Star oder irreparable Netzhautschäden verursachen, auch das Augenkrebsrisiko steigt.

Das Problem: Unsere Augen sind immer häufiger dem blauen Licht ausgesetzt: LED-Glühbirnen, Energiesparlampen, Xenon-Licht bei Autoscheinwerfern oder Halogenscheinwerfern. Aber auch Computer, Smartphones, Fernsehgeräte und andere Displaygeräte verstrahlen uns regelrecht mit dem blauen Licht.

In der Dunkelheit ist die Einstrahlung von blauem Licht auf die Augen noch gefährlicher! So reicht es schon, 60 Minuten unter wolkenbedecktem Himmel auf dem Handy zu lesen, um ein 30-mal höheres Risiko für Augenprobleme zu riskieren, als bei einer einstündigen Bildschirmnutzung im geschlossenen Raum.

Ein erstes Anzeichen, dass die Augen vom Display gereizt und trocken sind, ist Blinzeln. Hier hilft es, öfter mal in die Ferne zu blicken, um die Augen zu entspannen. UV- und blaues Licht ganz zu meiden, ist übrigens nicht sinnvoll. Denn eine angemessene Menge kurbelt die Serotoninproduktion im Gehirn an - und sorgt so für Glücksgefühle.

Das Licht ist zudem an der Steuerung unserer Hormone beteiligt, sorgt für ausreichend Schlaf und reguliert die Energie, wenn wir wach sind. Vor allem das blaue Licht sorgt zudem dafür, dass Schlafstörungen und Depressionen überwunden werden.

Schutz vor Augenschäden bieten zum Beispiel Brillengläser und Brillenglasbeschichtungen mit Blaufilter, die drinnen und draußen genutzt werden können. Außerdem Leuchtmittel mit warmweißer Lichtquelle und die gute alte Sonnenbrille - mit CE-Kennzeichen könnt Ihr sicher sein, dass der UV-Schutz bis 380 Nanometer reicht.

Bei blauem und ultraviolettem Licht kommt es also auf die Menge an, ob lichtbedingte Augenschäden entstehen können. Ungewöhnliche Symptome sollte sich trotzdem ein Arzt ansehen.

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