Berlin - Sie gilt als Berlin berühmteste Ex-Prostituierte, kämpfte lange und erfolgreich dafür, dass Prostitution als Beruf anerkannt wird und eröffnete das Anbahnungscafé "Pssst". Vor 15 Jahren stieg Felictas Schwierow aus dem Geschäft aus. Heute arbeitet sie wieder als Prostituierte - im Alter von 60 Jahren.

Schuld daran habe ihrer Meinung nach das Jobcenter. Seit zwei Jahren wird ihr nicht das Hartz-IV bewilligt, wie sie dem Berliner Kurier erzählt. "Immer wieder gab es neue Fragen. Mal fehlten Unterlagen, die ich schon längst geschickt hatte oder mir wurde mangelhafte Mitwirkung unterstellt."

Eigentlich wollte sie sich als als Reitlehrerin selbstständig machen, jetzt geht sie wieder anschaffen. Für 200 Euro verspricht sie auf der Internet-Plattform "Berlin intim" (Name "Reife Hexi") eine lustvolle Stunde für den niveauvollen Herren.

Ihr Café gibt es schon länger nicht mehr. Stattdessen hat sie inzwischen 10.000 Euro Mietschulden. Auch die Gasag habe 3400 Euro gewollt. "Der Staat macht mich sozusagen zur Zwangsprostituierten, weil das Jobcenter mir kein Geld bewilligt", so Schwierow im Kurier.

Trotz ihres fortgeschrittenen Alters fürchtet sie nicht die jüngere Konkurenz. Es gebe genügend Männer, die keine junges Ding im Bett haben wollen, sondern lieber eine erfahrene und reife Frau.