Einsam und verlassen: Das ist die trostloseste Passage der Stadt

Bielefeld – Die 35 Jahre alte Arcade galt einst als eine der schönsten Passagen Bielefelds. Die letzten Jahre war sie aber vor allem eins: trostlos. Das soll sich nun ändern.

Im Vergleich zu modernen Shopping-Passagen ist die Arcade eher eng und verwinkelt.
Im Vergleich zu modernen Shopping-Passagen ist die Arcade eher eng und verwinkelt.

Die architektonisch einzigartige Passage unter der Glaskuppel bietet auf 4.800 Quadratmeter Platz für 24 Läden, Büros und nach dem Umbau auch für 38 Wohnungen - und das in bester City-Lage. Trotzdem stand sie lange Zeit leer, nur wenige Passanten liefen durch die Passage zwischen Herforder, Wilhelm- und Friedrich-Ebert-Straße.

Erst in den letzten zwei Jahren sei es besser geworden, teile die Neue Westfälische mit. Die Flächen im Erdgeschoss sowie die Wohnungen seien mittlerweile alle vermietet, da mehrere Läden aufgrund von Renovierungsarbeiten von der Nordseite der Wilhelmstraße in die Passage zogen.

Die Ladenbesitzer vermissen jedoch die Laufkundschaft. Allein die günstige Miete halte sie in der Arcade.

Das 1. Obergeschoss steht weiterhin komplett leer.
Das 1. Obergeschoss steht weiterhin komplett leer.

"Es müsste renoviert werden, etwas Grün und Schmuck in die Passage, und dafür geworben werden", sagte Ruban Sivanandhan, Ladenbesitzer der Bollywood-Moden. Er bedaure auch, dass sie samstags schon um 18 Uhr schließe.

Jedoch sei seit zwei Jahren kein Geschäft mehr ausgezogen, teilte Vermieter Jürgen Kramer mit. Damit zeigte sich auch der Eigentümer, die Essener Thelen-Gruppe, zufrieden: "Die Arcade wirft Geld ab. Wir haben lieber Mieter, die länger bleiben."

Eine Renovierung sei laut Eigentümer zu teuer. Trotzdem wolle man die Arcade mit kleinen Maßnahmen verschönern, ein neuer Anstrich sei bereits in Planung.