Diese Schlange nervt die Bielefelder jeden Tag!

Die Schlange in der Bürgerberatung ist für die Menschen kaum zumutbar.
Die Schlange in der Bürgerberatung ist für die Menschen kaum zumutbar.  © Andreas Zobe

Bielefeld - Ummeldungen oder einen neuen Personalausweis beantragen werden in Bielefeld immer zur echten Tortour. Immense Überlastungen und Wartezeiten sorgen für mächtig Ärger.

Dem Problem ist sich die Bürgerberatung bewusst. Volker Fliege ist Leiter des Bürgeramts und erklärte in der Neuen Westfälischen: "In der ersten Oktoberwoche war es extrem voll. In Spitzenzeiten warteten mehr als 100 Leute."

Aus diesem Grund sei es in Einzelfällen zu Wartezeiten von bis zu drei Stunden gekommen, hieß es weiter. Ausschlaggebend für die hohen Wartezeiten war ein neues Arbeitssystem.

"Unser Einwohner-Fachverfahren wurde Ende September komplett umgestellt", verdeutlichte Fliege. Die Mitarbeiter seien zwar geschult worden, "in der Praxis muss sich erst noch Routine entwickeln", erklärte der Leiter des Amts.

Auch die Leiterin der Bürgerberatung in Bielefeld, Kerstin Wehausen, bedauert diese Zeiten sehr. "Die Wartezeiten werden sich wieder auf ein vernünftiges Maß einpendeln", versicherte sie.

Bis vor die Tür standen die Leute am Tag der Eröffnung an - so schlimm ist es jetzt nicht mehr.
Bis vor die Tür standen die Leute am Tag der Eröffnung an - so schlimm ist es jetzt nicht mehr.  © Christian Weische

Die berufstätige Anna Mönks aus Bielefeld ist dennoch skeptisch. "Die langen Wartezeiten lassen sich doch nicht nur mit einem Software-Update begründen", sagte sie der Zeitung.

Sie habe auch im September solch lange Zeit warten müssen, verdeutlichte sie. Sie sieht da vor allem die Öffnungszeiten als Grund für das Problem.

Die Bürgerberatung schließt an drei Tagen um 15 Uhr und mittwochs schon 13 Uhr. "Für Berufstätige oder Eltern mit Schulkindern ist das doch gar nicht zu schaffen", war Mönks sauer.

So stehen lassen wollte es Kerstin Wehausen auf keinen Fall. Sie verwies nochmals auf die Öffnungszeiten ab 7.30 Uhr sowie den Donnerstag, an dem die Beratung bis 18 Uhr offen hat.

Ob der Donnerstag den Ansturm verhindern kann, bezweifelt Anna Mönks stark. "Donnerstags sind dann natürlich all die Menschen da, die es vormittags nicht schaffen - und des ist rappelvoll", kritisierte sie.

Für sie klar: Die Bürgerberatung sollte einen zweiten Tag bis 18 Uhr auf haben. Volker Fliege zeigte sich gesprächsbereit: "Im Frühjahr wollen wir wieder über die Öffnungszeiten beraten. Bis dahin werden wir die Situation weiter beobachten."

So wird sich die nächste Zeit nicht viel ändern! Wer dennoch lange Wartezeiten verhindern will, kann seit Sommer den Online-Service nutzen und per Mausklick einen Termin sichern.

Volker Fliege, Leiter des Bürgeramts, und Kerstin Wehausen, Leiterin der Bürgerberatung, bedauern die Wartezeiten sehr.
Volker Fliege, Leiter des Bürgeramts, und Kerstin Wehausen, Leiterin der Bürgerberatung, bedauern die Wartezeiten sehr.  © Andreas Zobe

Titelfoto: Andreas Zobe