Schon wieder! Mutmaßliche Hooligans gehen auf gegnerische Fans los

Am Freitagabend gewann der DSC mit 5:0 gegen den FC St. Pauli.
Am Freitagabend gewann der DSC mit 5:0 gegen den FC St. Pauli.  © DPA

Bielefeld - Es ist entsetzlich und hat mit Sport oder Fairness nichts mehr zu tun: Nach dem 5:0-Sieg des DSC Arminia Bielefeld gegen den FC St. Pauli am Freitagabend hatten ein paar Leute nichts Besseres zu tun, als Hamburger Fans zu überfallen, zu verprügeln und zusätzlich auch noch zu berauben.

Bei den Vorfällen kommen schlechte Erinnerungen an einen Zusammenstoß zwischen Fans von Werder Bremen und Arminia im Jahr 2012 in Bielefeld hoch: Damals überfielen gewaltbereite DSC-Ultras zwei Männer. Einer von ihnen wurde so schwer mit Tritten verletzt, dass er ins Koma fiel.

Bei einigen Anhängern der Bielefelder Ultra-Szene gilt es als Sport, gegnerischen Supportern ihre Fan-Utensilien zu klauen.

Zudem besteht zwischen DSC- und Pauli-Fans eine Feindschaft über Umwege: Die Kiez-Kicker gelten als Erzfeinder vom Hamburger SV. Der HSV wiederum hegt eine Fan-Freundschaft zu Arminia. Auch am Freitag könnten diese Punkte eine Rolle gespielt haben.

Gegen 20.30 Uhr schlugen die Täter im Wickenkamp zu. Fünf bis sechs Personen kamen den beiden Fußgängern in Pauli-Kluft entgegen. Plötzlich und ohne Vorwarnung schlug einer aus der Gruppe auf den 47-Jährigen mit einem schlagstockähnlichen Gegenstand ein, wie die Polizei am Dienstag mitteilt.

Gleich zwei Aufeinandertreffen zwischen Pauli- und DSC-Fans endeten mit Gewalt. (Symbolbild)
Gleich zwei Aufeinandertreffen zwischen Pauli- und DSC-Fans endeten mit Gewalt. (Symbolbild)  © Andreas Frücht

Gleichzeitig riss er dem Mann seinen Fan-Schal vom Hals. Als der 26-jährige Begleiter des Hamburg-Fans versuchte, ihm zu helfen, wurde er von den Tätern weggestoßen.

Außerdem wurde ihm im Anschluss mit dem Gegenstand auf den Kopf geschlagen und die Mütze sowie sein Schal geklaut. Mit einer Platzwunde am Kopf musste der 26-Jährige ins Krankenhaus gebracht werden. Die männlichen Täter sollen dunkel gekleidet und zwischen 1,80 und 1,90 Meter groß gewesen sein.

Nur wenig später gab es einen weiteren Übergriff auf Fans vom FC St. Pauli. Dieses Mal schlugen die bisher unbekannten Täter auf der Große-Kurfürsten-Straße zu. Dort traf die Gruppe von zehn bis fünfzehn Männer auf zwei andere im Alter von 18 und 19 Jahren.

Sofort schlug die Gruppe ihnen ins Gesicht. Dem 19-Jährigen zogen sie die Jacke und den Fan-Pullover aus. Die Jacke ließen sie zurück und flüchteten mit der Beute in Richtung Stapenhorststraße.

Bei dem Pulli handelt es sich um einen schwarzen Kapuzenpullover mit weißem Totenkopf-Emblem sowie St. Pauli-Aufschrift auf dem Rücken und der Brust.

Die Fahndung der Polizisten nach den beiden gewalttätigen Gruppe verlief bisher erfolglos. Deshalb bittet die Polizei um Zeugenhinweise unter 0521/5450.

Titelfoto: Andreas Frücht