Bielefeld – Wo lassen sich die hohen Temperaturen besser aushalten, als im Freibad - doch wie ist dort überhaupt die Kleiderordnung? Darf Frau oben herum auch mal blank ziehen? Zwischen den Meinungen der Badegäste und Bademeister klafft ein großes Loch.

Der Grund für die hitzige Debatte: In der letzten Woche wurden rund 25 junge Frauen vom Sicherheitsdienst wegen des "Oben-Ohne-Badens" ermahnt, als sie im Bielefelder Wiesenbad ein Zeichen für körperliche Selbstbestimmung setzen wollten.

Die letzte Dame entledigte sich vor ein paar Tagen ihrem Bikini-Oberteil und wurde vom Bademeister prompt des Beckens verwiesen (TAG24 berichtete).

Laut einer aktuellen Umfrage der Neuen Westfälischen sehen die Besucher des Bades jedoch keine Probleme beim "Oben-Ohne-Kult". Das sei doch "völlig normal" und das "natürlichste der Welt", heißt es. Die meisten Badegäste würden die Aufregung nicht verstehen.

Auch in den Sozialen Medien schlug die Diskussion große Wellen. Unter dem Artikel der Neuen Westfälischen sowie auf der Facebook-Seite des Wiesenbades hagelte es Kritik, bei dem die sich beschwerenden Badegäste und das Freibad-Personal nicht zuletzt als "spießig" oder "prüde" bezeichnet werden.

Eine Besucherin des Bades schreibt: "Ich bin entsetzt, wie das Personal im Bielefelder Wiesenbad auf diese wirklich bewundernswerte Aktion der Frauen reagiert, die endlich einmal deutlich gemacht haben, wie frauenfeindlich und prüde es heutzutage ist, als Frau die Brüste bedecken zu müssen. Da waren wir in den 80er-Jahren schon mal weiter."

Es gibt aber auch Stimmen, die sich für ein Oben-Ohne-Verbot aussprechen: "Wer in die Öffentlichkeit geht, solle sich vernünftig kleiden", so eine Userin.

Doch wo steht denn nun, was getragen werden muss und was nicht? Im Normalfall gibt die Badeordnung Aufschluss, eine eindeutige Regel zum barbusigen Schwimmen sei dort aber nicht zu finden. Grundsätzlich sei es Frauen jedoch erlaubt, "oben-ohne" zu baden, bestätigte Birgit Jahnke, Sprecherin der Bädergesellschaft BFF.

So fordern die User in den sozialen Netzwerken nun eine Änderung der Badeordnung mit klaren Regeln, um der Debatte endgültig ein Ende zu setzen.