Was bringen Bioprodukte aus dem Automaten?

Hellfried Pfützner vor ihrem "Eier-Automaten". Hier kriegen die Kunden frische Eier direkt vom glücklichen Huhn.
Hellfried Pfützner vor ihrem "Eier-Automaten". Hier kriegen die Kunden frische Eier direkt vom glücklichen Huhn.

Von Jan Berger

Meissen/leipzig- Zigaretten, Kondome, Kaugummis - alles mögliche kauft man inzwischen am Automaten. Jetzt legen auch die Landwirte nach:

In Naustadt (bei Meissen) gibt’s frische Bauern-Eier per Knopfdruck. Und in Kitzen (bei Leipzig) eröffnete eine Milchtankstelle.

Immer wieder nahmen undankbare Zeitgenossen ganze Eierpackungen unbezahlt mit, plünderten gar die Kasse des Vertrauens. Die Hühnerzüchter Hellfried und Heike Pfützner wollten den stummen Verkäufer bereits aufgeben. Doch jetzt setzen sie auf High-Tec: Gehäuse aus Edelstahl, Sicherheitsglas und ausgefeilte Elektronik.

Seit Mai steht der Eierautomat in Naustadt. Und die 400 Hühner aus der Freilandhaltung kommen kaum mit dem Legen hinterher.

Frische Milch vom Bauer kann man sich in Leipzig direkt im Automaten selbst abfüllen.
Frische Milch vom Bauer kann man sich in Leipzig direkt im Automaten selbst abfüllen.

Hellfried Pfützner: „Abends sind kaum noch Eier drin, da fülle ich den Automaten immer auf.“

Denn das Angebot mit frischen Waren aus der Nachbarschaft ist beliebt. Für zehn Eier zahlt man zwei Euro.

Und in Kitzen bei Leipzig kann man jetzt sogar seine Milch selber zapfen. Man bringt sein Gefäß selbst mit und füllt es mit unbehandelter, frischer Kuhmilch (ein Liter - ein Euro).

Inzwischen nehmen die Kunden schon weite Fahrstrecken in Kauf.

Denn aus der unbehandelten Milch lässt sich - anders als aus H-Milch - Butter und Quark herstellen.

Fotos: fotojump, Petra Hornig