Vor der Hochzeit wollte er noch in diese Ritze

Frank Hanebuth (re.) beim Junggesellenabschied auf der Hamburger Reeperbahn.
Frank Hanebuth (re.) beim Junggesellenabschied auf der Hamburger Reeperbahn.

Hamburg/Bissendorf - Standesgemäß feierte Ex-Hells-Angels-Boss Frank Hanebuth seinen Junggesellenabschied am Wochenende in einem Puff.

Der frühere Rocker-Chef (52) heiratet am Samstag seine langjährige Freundin Sarah (36). Die Trauung wird in Bissendorf bei Hannover in der kleinen St.-Michaelis-Kirche stattfinden.

Erwartet werden rund 700 Gäste, darunter Familie und Freunde, Promi-Sternchen und Hells Angels-Gefolge.

Vor dem Ja-Wort ging es noch auf die Hamburger Reeperbahn, inklusive Besuch im Strip-Lokal "Zur Ritze", und in einen Puff, wie Hanebuth auf Facebook am Sonntag mitteilte:

"Ich wurde vom neuen Chef der Ritze zu einer geilen Feier nach Hamburg eingeladen! Zu Ehren vom ehemaligen Boss der Ritze Hanne, wurde vor der Tür ein "Walk of Fame" angelegt! Eine sehr schöne Geste! Später wurde ich ins Babylon gelotst, wo meine Brüder & Freunde den geilsten Überraschungs - Junggesellenabschied für mich arrangiert haben! Vielen Dank Männer! Mehr geht nicht!"

Doch Hanebuth sorgt immer wieder für Schlagzeilen.

Frank Hanebuth 2016 in Spanien. Der Ex-Rocker-Chef wartete mehrere Monate auf eine Anklage.
Frank Hanebuth 2016 in Spanien. Der Ex-Rocker-Chef wartete mehrere Monate auf eine Anklage.  © DPA

Auf sein Konto gehen laut der Behörden Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung, Zuhälterei, Menschenhandel, Geldwäsche, Schutzgeld-Erpressung, Freiheitsberaubung und Drogenhandel.

Er selbst bestreitet die Vorwürfe bis heute.

Schon während seiner Zeit als Anführer des hannoverschen Motorradclubs "Bones MC" hatte Hanebuth das Rotlichtviertel am Steintor in Hannover-Mitte unter seine Kontrolle gebracht.

Im Jahr 2000 versuchten er und seine Rocker, ihren Einflussbereich nach Lüneburg und Hamburg auszudehnen. Das wurde von der Hamburger Polizei unterbunden, Hanebuth Ende 2000 verhaftet.

Zuletzt wurde er 2013 auf Mallorca festgenommen. Aus Sicherheitsgründen musste er aus dem Gefängnis in Madrid ins Hochsicherheitsgefängnis nach Cádiz in Südspanien verlegt werden.

Dort saß er mehrere Monate in Untersuchungshaft. Er wurde gegen Auflagen und die Zahlung von 60.000 Euro Kaution entlassen.

Eine Anklage wurde bis heute nicht erhoben.