Botox gegen frühzeitiges "Kommen"? So funktioniert es!

Balıkesir/Türkei - Frühzeitiger Samenerguss ist kein Thema über das Mann gerne spricht. Muss er bald vielleicht auch nicht mehr. Wissenschaftler haben da jetzt einen Lösungsvorschlag.

Rund vier Prozent aller Männer leiden unter frühzeitigem Samenerguss.
Rund vier Prozent aller Männer leiden unter frühzeitigem Samenerguss.  © dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Botox heißt das Wundermittel, das für Abhilfe sorgen soll. Bekannt ist das Nervengift zwar eigentlich dafür, die Falten glattzuziehen, soll aber auch an anderer Stelle äußerst wirksam sein, berichtet die "Sun".

Bis zu viermal länger soll so ein Mann durchhalten können, so das Ergebnis einer Studie der Balikesir University.

Besonders interessant ist diese Erkenntnis für die Herren ab 40. Etwa 50 Prozent sollen unter einem vorzeitigen Samenerguss leiden.

Aber nicht nur die. Etwa vier Prozent aller Männer leiden darunter, zu früh zu kommen.

Auch hierfür gibt es eine Liste zur Orientierung die auf einer Umfrage beruht:

  • Unter drei Minuten gilt als unbefriedigend

  • Drei bis sieben Minuten sollen annehmbar sein

  • Sieben bis 13 Minuten seien wünschenswert

  • Länger gilt ebenfalls als unbefriedigend

Natürlich muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden, was zu früh, was zu spät und was genau richtig ist.

Zur Studie:

Getestet wurde an 21 männlichen Ratten. Dafür spritzten türkische Wissenschaftler der Balikesir University das Toxin in unterschiedlicher Dosis in die Nähe der Geschlechtsteile. Die erste Gruppe erhielt eine Injektion, eine zweite fünf und eine Kontrollgruppe musste ohne Botox auskommen. Im nächsten Schritt wurden die Ratten stimuliert und die Zeit bis zur Ejakulation gemessen.

Die Ratten, die eine Dosis gespritzt bekamen, hielten 1,5 Mal länger durch, die, die fünf Injektionen erhielten sogar 3,7 Mal länger, als die Vergleichsgruppe ohne Botox.

Der Grund: Das gespritzte Botox wirkt Muskelentspannend. Ein hervorragendes Ergebnis. Und vor allem scheinbar auch auf den Menschen übertragbar.

Studienleiter Dr. Sakir Ongun ist von seinen Ergebnissen überzeugt und spricht sich dafür aus, die Botoxtherapie auch für den Mann zugänglich zu machen. Denn: "Obwohl vorzeitige Ejakulation eine häufige Krankheit ist, bleiben die Behandlungsmöglichkeiten begrenzt" so der Fachmann.

Beim Menschen soll eine Injektion für etwa neun Monate anhalten. Gespritzt wird das Toxin in die Nähe des Geschlechtsteils. Genauer gesagt in den Bulbospongiosus Muskel, der den "Ausstoß" des Ejakulats unterstützt.

Publiziert wurde die Studie im Journal of Sexual Medicine.

Bis zu viermal länger soll ein Mann so durchhalten können.
Bis zu viermal länger soll ein Mann so durchhalten können.  © unsplash/christian buehner