Essen verwerten mit der App: In Chemnitz noch kein Renner

Chemnitz - Täglich werden tonnenweise Lebensmittel weggeworfen. Die App "Too good to go" ("Zu schade zum Wegwerfen") will etwas dagegen tun. In Chemnitz war die libanesische Snackbar Almukhtar in der Fürstenstraße der erste Teilnehmer. "Die App läuft gut, wir werfen fast nichts mehr weg", freut sich Rajan Barakat (29).

Fladenbrot oder Salat über die App - Ziad Awad und Salah Alden Galie (23) mit zwei Beispielen.
Fladenbrot oder Salat über die App - Ziad Awad und Salah Alden Galie (23) mit zwei Beispielen.  © Sven Gleisberg

14 Millionen Menschen weltweit nutzen die App bereits. Das Prinzip: Restaurants, Bäcker oder Händler stellen abends Lebensmittel ein, die nicht mehr verkauft werden können. App-Nutzer können die Waren bestellen und in der Regel für den halben Normalpreis mitnehmen.

In Dresden und Leipzig ist "Too good to go" ein Renner. Chemnitzer tun sich schwerer damit. Neben dem Imbiss sind bislang nur die Ketten Nordsee und dean&david dabei. Rajan Barakat wundert sich: "Wir sparen Lebensmittel, gewinnen neue Kunden und schonen die Umwelt. Da sollte jeder mitmachen." Das Almukhtar bietet täglich etwa fünf Speisen mit Fleisch oder vegetarisch für 3,50 Euro an, dazu Brot, Salat - was eben übrig bleibt. Abholzeit ist ab 21 Uhr.

DEHOGA-Chefin Franziska Luthardt (37) weiß nicht, warum nicht mehr Chemnitzer mitmachen: "Viele sind aber sehr verantwortungsbewusst und produzieren nicht auf Vorrat." Das kann Frank Hofmann (36, "Pferde Hofmann") bestätigen: "Aber die App ist so gut, dass viele mitmachen sollten."

Ziad Awad (29) und die App "Too good to go": Seit einem Jahr verkauft er dort übrig gebliebene Speisen zum Billigpreis.
Ziad Awad (29) und die App "Too good to go": Seit einem Jahr verkauft er dort übrig gebliebene Speisen zum Billigpreis.  © Sven Gleisberg

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