Asyl-Razzia bei Miroslav Slavov: Polizisten stürmen Wohnung von Fußball-Star

Chemnitz - Diesen Abend hatte sich der Stürmer des Chemnitzer FC, Miroslav Slavov (27), ruhiger vorgestellt. Gegen 22 Uhr hämmerte es plötzlich lautstark gegen seine Wohnungstür auf dem Kaßberg: "Aufmachen, Polizei!"

In diesem Straßenzug auf dem Kaßberg lebt der CFC-Star.
In diesem Straßenzug auf dem Kaßberg lebt der CFC-Star.  © Klaus Jedlicka

Wenig später stand der geschockte Sportler mitten in einer Razzia. "Es war ein halbes Dutzend Polizisten, teilweise mit gezückter Pistole. Sie stürmten in die Wohnung, suchten in allen Zimmern", erzählte der 27-Jährige TAG24.

"Mir zitterten die Hände, ich war aufgeregt. Ich wusste ja nicht, worum es ging." Wenig später entspannte sich die Situation:

Ein Beamter erkannte den CFC-Star, der vor zwei Jahren im österreichischen Fernsehen als Herzensbrecher in der Sendung "Der Bachelor" sowie bei "Austria´s next Topmodel" Furore machte und in dieser Saison bisher elf Tore für den CFC schoss.

Die Polizeidirektion Chemnitz bestätigte den Einsatz. Sprecher Andrzej Rydzik (32):

"Der Einsatz am 3. Mai 2018 geschah in Amtshilfe für die Zentrale Ausländerbehörde. Konkret ging es um die Abschiebung eines Mannes, der laut am Einsatztag vorliegenden Auskünften dort wohnhaft sei. Die Einsatzkräfte fanden das nicht bestätigt. Der Mann konnte nicht angetroffen werden."

Was dem Fußballer zum Verhängnis wurde: Seit seinem Einzug im vergangenen Sommer hatte es der Vermieter noch nicht geschafft, die Klingelschilder auszutauschen. Und dort stand noch der Name des gesuchten Osteuropäers. Nach dem wird jetzt weiterhin gefahndet.

Am späten Donnerstagabend war Miroslav Slavov (27) nicht zum Jubeln zumute - die Polizei stürmte seine Wohnung.
Am späten Donnerstagabend war Miroslav Slavov (27) nicht zum Jubeln zumute - die Polizei stürmte seine Wohnung.  © Picture Point / Kerstin Kummer
Die Be­am­ten ka­men in Schutz­an­zü­gen und mit ge­zo­ge­ner Pis­to­le. Sie such­ten ei­nen Asyl­be­wer­ber, der ab­ge­scho­ben wer­den soll­te.
Die Be­am­ten ka­men in Schutz­an­zü­gen und mit ge­zo­ge­ner Pis­to­le. Sie such­ten ei­nen Asyl­be­wer­ber, der ab­ge­scho­ben wer­den soll­te.  © DPA / Hendrik Schmidt