Für 20 Millionen! So schön wird der Getreidemarkt in Chemnitz

So ähnlich soll’s mal aussehen.
Oben Wohnungen,
unten Geschäfte, vielleicht
auch Gastronomie.
So ähnlich soll’s mal aussehen. Oben Wohnungen, unten Geschäfte, vielleicht auch Gastronomie.  © bhss-Architekten Leipzig

Chemnitz - Jetzt geht’s wirklich voran auf dem Getreidemarkt: Das letzte unbebaute Fleckchen in der historischen Innenstadt hat einen Investor gefunden.

Das Thüringer Unternehmen "rebo consult" plant groß. Ein Wohn- und Geschäftshaus soll es werden, dazu eine Tiefgarage. Investitionssumme: rund 20 Millionen Euro!

Der Bau soll noch dieses Jahr beginnen. "Die Planungen sind abgeschlossen, die Baugrunduntersuchung ist durch, jetzt hoffen wir, im zweiten oder dritten Quartal die Baugenehmigung zu bekommen", sagt "rebo consult"-Geschäftsführer Dirk Bodes (53).

Etwa 2500 bis 3000 Quadratmeter Fläche für Geschäfte sollen entstehen, auf 6000 Quadratmetern werden Wohnungen untergebracht. "Die Tiefgarage soll 300 Parkplätze fassen."

Derzeit wird das Filetgrundstück als Parkfläche genutzt. Mit der neuen Tiefgarage sollen die wegfallenden Plätze ausgeglichen werden. Bisher gehörte das Grundstück der GGG.

"Zehn Investoren hatten sich für das Bieterverfahren interessiert. Fünf Bebauungskonzepte wurden daraufhin bei uns eingereicht", so Geschäftsführerin Simone Kalew (53). Den Zuschlag erhielten die Thüringer. Baubürgermeister Michael Stötzer (44, Grüne) sieht in dem Vorhaben Potenzial. "Das Grundstück ist attraktiv für zusätzliche Angebote an Wohnraum; Handel und Gastronomie sind nur 150 Meter vom Markt und dem Rathaus entfernt. Das Areal fungiert als wichtiges Gelenk zwischen Innenstadt und den angrenzenden Stadtvierteln."

Welche Geschäfte in die neuen Räume einziehen werden, steht noch nicht abschließend fest. "Wir verhandeln mit verschiedenen Interessenten", so Dirk Bodes.

Kommentar von Caroline Staude

Chance für die Innenstadt

Im Gegensatz zu den freien Baufeldern entlang der Bahnhofstraße, geht es auf dem Getreidemarkt endlich voran. Schon bald sollen hier die Baufahrzeuge anrollen. Eines der letzten unbebauten Grundstücke in der direkten Innenstadt ist verkauft. Der Investor, eine Firma aus Thüringen, hat schon genaue Pläne.

Aus Parkplätzen sollen Wohnungen und Geschäfte werden. Eine echte Chance für die angrenzenden Stadtgebiete. Besonders der Rosenhof hatte zuletzt immer wieder zu kämpfen, vor allem um Laufkundschaft. Und auch die Innere Klosterstraße könnte durch das neue Bauvorhaben profitieren. Mit neuen Geschäften wird ein Anlaufpunkt geschaffen, der vielleicht auch dorthin wieder Kunden bringt.

Der Getreidemarkt hat als Bindeglied zwischen diesen Einkaufs- und Gastrostraßen eine wichtige Bedeutung. Mit dem Konzept aus Thüringen wird er dieser auch bald gerecht werden.

Derzeit noch schnöde Parkfläche, aber schon bald sollen auf
dem Getreidemarkt Wohnungen
und Geschäftsräume sowie eine
Tiefgarage entstehen. Baubürgermeister
Michael
Stötzer (44,
Grüne).
Derzeit noch schnöde Parkfläche, aber schon bald sollen auf dem Getreidemarkt Wohnungen und Geschäftsräume sowie eine Tiefgarage entstehen. Baubürgermeister Michael Stötzer (44, Grüne).  © Klaus Jedlicka

Titelfoto: bhss-Architekten Leipzig