TAG24 testet einen Escape-Room: Darum ist dieses Spiel so beliebt

Chemnitz - Realität statt Fiktion: Immer mehr "Spielern" reicht die heimische Konsole nicht mehr aus. Sie gehen in sogenannte Escape-Rooms (zu Deutsch: Fluchträume) und suchen das hautnahe Spiele-Erlebnis. TAG24 war bei "exit Sachsen" und hat einen solchen Raum in Chemnitz getestet.

Alexander Meller (36) von "exit Sachsen" betreibt in Chemnitz zwei Standorte. Einer befindet sich am Brühl, der andere in der Straße der Nationen 12.
Alexander Meller (36) von "exit Sachsen" betreibt in Chemnitz zwei Standorte. Einer befindet sich am Brühl, der andere in der Straße der Nationen 12.  © Peter Zschage

Der Spiele-Trend kommt aus Japan. Mehrere Spieler sind in Räumen eingesperrt, aus denen sie entkommen müssen. Um das zu schaffen, müssen Rätsel gelöst werden. Seit Juni dieses Jahres gibt es den Standort in der Straße der Nationen 12 zusätzlich zu dem am Brühl. Betreiber Alexander Meller (36) hat sieben Raum-Varianten gebaut. "Ich wollte selbstständig sein und mich reizen mysteriöse Orte." Sein Plan ging auf. "Die Resonanz ist äußerst positiv. Von Kindern bis Großeltern - alle kommen."

Unser Test-Raum nennt sich "Der Sargmacher". "Der technisch anspruchsvollste Raum, den wir bisher gebaut haben", sagt Meller. Tatsächlich wirken Ausstattung und Ablauf sehr professionell. Gleich am Anfang mussten wir buchstäblich Licht ins Dunkel bringen, was alles andere als einfach war. Der Ehrgeiz hatte uns nach wenigen Minuten gepackt. Es folgten Rätsel verschiedenster Art, die uns tiefer in die Geschichte vom "Sargmacher" sogen. Mit jeder unerwarteten Wendung stiegen Spaß- und Gruselfaktor. Oftmals wussten wir nicht weiter. Über eine Sprechanlage gab es hilfreiche Tipps. Schließlich hatten wir zu dritt alle "Türen" geöffnet - und das im Zeitlimit von unter einer Stunde.

Warum Escape-Rooms derzeit so angesagt sind? "Die Leute knobeln gern in großer Runde. Jeder nimmt dabei eine Rolle ein", erklärt Markus Koch (33), Projektmanager von den Spielgestaltern aus Köln. Auch bei uns Testern kristallisierte sich diese Rollenverteilung heraus. Dr. Ullrich Döhling (68), Psychologe aus Chemnitz, meint: "Ich erkenne den Drang der Menschen nach draußen in die Geselligkeit. Reale Spielformen gewinnen an Bedeutung." Nach einer Stunde waren wir uns einig: Escape-Rooms sind spannender als Videospiele und machen in großer Gruppe unheimlich Spaß!

Ab 50 Euro die Stunde kann in den Escape-Rooms Chemnitz eine Stunde lang gerätselt werden. Infos unter: www.exit-sachsen.de

Finden die Spieler des Rätsels Lösung nicht, gibt es per Sprachansage Tipps von den Mitarbeitern.
Finden die Spieler des Rätsels Lösung nicht, gibt es per Sprachansage Tipps von den Mitarbeitern.  © Peter Zschage
Redakteur Stefan Graf (27) hat den derzeit modernsten Chemnitzer Escape-Room in der Straße der Nationen getestet.
Redakteur Stefan Graf (27) hat den derzeit modernsten Chemnitzer Escape-Room in der Straße der Nationen getestet.  © Peter Zschage

Titelfoto: Peter Zschage