Chemnitz - Bilder von Thomas Billhardt (81) sind in der ganzen Welt bekannt, vor allem die Motive aus dem Vietnamkrieg und seine Kinderporträts. Eine Ausstellung im Industriemuseum zeigt ab Freitag eine Auswahl seiner Fotos - und dokumentiert die Geschichte einer besonderen Chemnitzer Fotografen-Familie in drei Generationen.

Mutter Maria Schmid-Billhardt (1901-1983) war über fünf Jahrzehnte eine Institution der Porträt-Fotografie in Chemnitz. Sie zeigte ihrem Sohn das Handwerk. Thomas Billhardt sieht sich als "Antikriegsfotograf". "Ich wollte immer den Schmerz der Menschen zeigen." Seine Bilder spiegeln die Schrecken meist indirekt in den Gesichtern, dafür umso eindringlicher.

Auch die nächste Generation folgte der Berufung: Steffen Billhardt (51) lebt als Mode- und Werbefotograf in Singapur. Tochter Katrin widmete sich bis zu ihrem frühen Tod konzeptueller Fotokunst.

Die Ausstellung im Industriemuseum zeigt auch einige aktuelle Aufnahmen, für die Thomas Billhardt im Mai durch seine Heimatstadt streifte. Sie gehören zu den ersten Aufnahmen, die nach sieben Jahren Pause entstanden - erstmals mit digitaler Technik. "Moderne Kameras eröffnen neue Möglichkeiten. Jedoch ist mit der analogen Fotografie etwas vom Wahrheitsgehalt der Bilder verschwunden."

Wer nicht nur die Ausstellung besuchen (Eintritt: 4 Euro) möchte, kann in Workshops auch von Steffen Billhardt lernen: Anmeldungen unter Tel. 0371/3 67 64 10.