Chemnitz - Hier steckt Chemnitzer Geschichte drin: Einst baute Eisenbahnpionier Richard Hartmann (1809-1878) hier seine legendären Dampflokomotiven, nach dem letzten Krieg lagerten in der Ruine nur noch Lebensmittel.

Doch wenn es nach Geschäftsmann Ralph Würzner (48) geht, soll in der Hartmannfabrik künftig die Arbeitswelt von morgen einziehen. Aus der Industrie-Immobilie werden Kreativ-Lofts.

Viele sehen in der ehemaligen Hartmannfabrik (3000 Quadratmeter) lediglich eine Ruine. Doch Ralph Würzner erkannte in den mächtigen Hallen ein Juwel: "Die Architektur ist einzigartig", schwärmt der Projektentwickler, "der 15 Meter hohe Eingang, die großen Fenster - das alles ist wunderschön."

Normalerweise würde man aus einem Gebäude wie der Hartmannfabrik Eigentumswohnungen machen. "Das würde auch mehr Gewinn geben", gibt Würzner zu.

Doch dem Geschäftsmann schwebt anderes vor: Aus der in die Jahre gekommenen Immobilie sollen Bürolofts für Kreative werden.

Chemnitz hat großartige Unternehmen, die dafür in Frage kommen", weiß Würzner.

"Die Arbeitswelt dreht sich", erklärt er weiter, "früher war das Ambiente zweitrangig. Aber wo Ideen fließen sollen, muss auch die Atmosphäre stimmen."

Deshalb werden die Hartmannfabrik nach dem Ausbau, der 2019 beendet werden soll, und Meditationsräume, Kids-Room, Innengarten und anderes entstehen.

Vorgemacht haben es große Arbeitgeber wie Google oder Apple.

Erste Mietverträge werden schon im ersten Quartal 2018 vergeben.