Der Ikarus ist zurück in Chemnitz

Ralf Großkopf (51), sonst bei der CVAG für Verkehrstechnik zuständig, setzte sich hinters Steuer des Ikarus-Gelenkbusses.
Ralf Großkopf (51), sonst bei der CVAG für Verkehrstechnik zuständig, setzte sich hinters Steuer des Ikarus-Gelenkbusses.  © Sven Gleisberg

Chemnitz - Da staunten die CVAG- Fahrgäste nicht schlecht: Ein senfgelber Ikarus (16,5 Meter lang) verkehrte am Montag auf der Linie 21 zwischen Chemnitz Center und Ebersdorf.

Aber nicht, weil der Stern der sonst fahrenden Mercedes-Busse im Sinken begriffen wäre - sondern weil der MDR einstigen Gefährten des DDR-Alltags auf der Spur ist. "Cool!" Als Peggy Braun nachmittags an der Frankenberger Straße in den Bus einstieg, huschte ein Lächeln über das Gesicht der 39-Jährigen - als hätte sie einen guten alten Bekannten wiedergetroffen.

"Diese Busse waren meine Kindheit." Michael Scheppe (24) dreht die Ikarus-Story für die "Umschau" im MDR. "Die Fahrzeuge prägten vor 1990 das Straßenbild ostdeutscher Städte. Die CVAG hat sofort alles für unseren Dreh möglich gemacht." 

Scheppe fuhr das erste Mal Ikarus. Der Journalist stammt aus dem Ruhrpott. Voraussichtlicher Sendetermin des Beitrags ist der 4. Oktober, 20.15 Uhr, im MDR-Fernsehen. Auch bei der jüngeren Generation kam das Gefährt gut an. 

"Dieser Bus ist bequemer als die, die sonst fahren", meinten Dominik und Lennart (beide 11). "Die Sitze sind weicher." Claudia Großkopp (39), Chefin des Straßenbahnmuseums und am Montag Bus-Schaffnerin: "Dieser Ikarus ist Baujahr 1990, verkehrte bis 1999."  

Nostalgie pur: Ein Ikarus-Bus fuhr zwischen Chemnitz Center und Ebersdorf. Der MDR dreht über die Gefährte einen Film.
Nostalgie pur: Ein Ikarus-Bus fuhr zwischen Chemnitz Center und Ebersdorf. Der MDR dreht über die Gefährte einen Film.  © Sven Gleisberg