Oldtimerfans beleben alte Biker-Marke "Schüttoff"

1. Schüttoff-Fahrertreffen in Chemnitz: Oldtimerfans der alten Chemnitzer 
Marke trafen sich in der Rößlerstraße.
1. Schüttoff-Fahrertreffen in Chemnitz: Oldtimerfans der alten Chemnitzer Marke trafen sich in der Rößlerstraße.  © Thomas Fritzsch

Chemnitz - Chemnitz ist voller Industriegeschichte. Ein weiteres, fast vergessenes Kapitel fügt der Sachse Gerold Trautner (62) hinzu: Er hatte zum 1. Schüttoff-Fahrertreffen eingeladen. Mehr als 20 Besitzer der heißen Öfen kamen - in die Originalfabrik Rößlerstraße.

Der edle Name Schüttoff ist bei vielen Menschen längst verschüttgegangen. Dabei gehörten sie einst zu den besten Maschinen in Deutschland.

Gegen das Vergessen kämpft Gerold Trautner: „Ich besitze auch Motorräder der Marken DKW, Wanderer und Diamant. Aber Schüttoff war die Krone. Die filigrane Form, das leidenschaftliche Spiel der Ventile - meine Schüttoff und ich gehören zusammen.“

1921 von Arthur Schüttoff gegründet, verließen die ersten Motorräder 1923 die Werkhallen. Trautner fährt selbst das Modell A mit 250 Kubik und 2 PS. „Ein tolles Motorrad. Nur an steilen Bergen muss ich schieben.“

Insgesamt baute Schüttoff bis 1930 elf Modelle. Dann folgte die Pleite in der Weltwirtschaftskrise. Zuvor hatte DKW-Magnat Jorgen Rasmussen die Aktienmehrheit gekauft. Wie viele Motorräder die Firma baute, ist unbekannt.

In der DDR als Produktionsstätte für politische Transparente und aktuell als Bürozentrum genutzt, kaufte zuletzt der Berliner Patrick Frankenberger die Schüttoff-Fabrik. Er öffnete den gut 20 Oldtimerfans die Türen, zeigte, wo ihre Maschinen gebaut wurden.

Gerold Trautner (62, r.) ist stolz auf sein Modell A mit 2 PS.
Gerold Trautner (62, r.) ist stolz auf sein Modell A mit 2 PS.  © Thomas Fritzsch
Im Fahrzeugmuseum hielt Gerold Trautner einen Vortrag über den vergessenen 
Zweiradhersteller Arthur Schüttoff.
Im Fahrzeugmuseum hielt Gerold Trautner einen Vortrag über den vergessenen Zweiradhersteller Arthur Schüttoff.  © Thomas Fritzsch

Titelfoto: Thomas Fritzsch