Chemnitz: Asylbewerber protestieren gegen ihre Unterkunft

Chemnitz - Am Mittwoch und auch am Donnerstag rief der Sicherheitsdienst die Polizei zu einer Asylunterkunft in der Matthesstraße, in dem u.a. körperlich benachteiligte Asylsuchende untergebracht sind, zu Hilfe.

Die Polizei musste in den vergangenen Tagen mehrfach zur Asylunterkunft in der Matthesstraße in Chemnitz ausrücken.
Die Polizei musste in den vergangenen Tagen mehrfach zur Asylunterkunft in der Matthesstraße in Chemnitz ausrücken.  © Harry Härtel/Haertelpress

Wie die Polizei mitteilt, standen vier Bewohner am Mittwoch gegen 19 Uhr auf der Matthesstraße, um so ihren Unmut über die Unterbringung zum Ausdruck zu bringen. Da die Bewohner nicht ins Haus zurück wollten, versuchten die Polizisten zu schlichten. Daraufhin meldeten die Bewohner eine Spontanversammlung an.

Die Asylsuchenden durften dafür den Gehweg nutzen. Währenddessen fanden weiterhin Gespräche zwischen den Versammlungsteilnehmern und den Polizisten statt.

Gegen 21 Uhr konnten die Beamten vermitteln, sodass die Asylsuchenden in ihre Unterkunft zurückkehrten.

Die Landesdirektion Sachsen als verantwortliche Behörde wurde davon in Kenntnis gesetzt.

Am Donnerstag gegen 16 Uhr wurde die Polizei erneut vom Sicherheitsdienst zu Hilfe gerufen. Grund dafür war ein 25-jähriger Bewohner, der sich unberechtigt in einem der Zimmer aufhielt und es auch trotz Aufforderung nicht verlassen wollte. Auch den Polizisten gegenüber weigerte er sich, das Zimmer zu verlassen und blockierte die Tür.

Der 25-Jährige wurde dann unter Zwang aus dem Zimmer gebracht. Andere Bewohner unterstützten den jungen Mann, bedrängten die Polizisten und störten die Einsatzmaßnahmen. Ein Bewohner (20) ging mit einem Stuhl auf einen Polizisten (40) los und verletzte ihn leicht. Der 20-Jährige wurde in Unterbindungsgewahrsam genommen.

Es wurden u.a. Ermittlungen wegen des Verdachts der Körperverletzung und des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte aufgenommen. Das Unterbringungs-Problem wurde durch eine Verantwortliche der Landesdirektion Sachsen gelöst.