Drogen, Diebstahl & Betrug? Auto-König soll Kunden um 320.000 Euro betrogen haben

Für Christian Weise (48) wird es im Amtsgericht Chemnitz gerade ungemütlich.
Für Christian Weise (48) wird es im Amtsgericht Chemnitz gerade ungemütlich.  © Harry Härtel/Haertelpress

Chemnitz - Der Betrugsprozess gegen Autohaus-König Christian Weise (48) wird zur unwürdigen Schlammschlacht: Der schillernde Chemnitzer soll 22 Kunden um rund 320.000 Euro betrogen haben (TAG24 berichtete). Er beschuldigt seine Mitarbeiter - und die beschuldigen ihn.

Offene Gerüchte um Drogenkonsum des Chefs, Alkoholprobleme, Gerede über seine regelmäßigen Reisen zu Motorradrennen - das Klima im Autohaus war in den letzten Jahren vergiftet. Weise verteidigt sich: "Die Reisen wurden bezahlt, ich war Berater für Honda."

Resigniert zog am Freitag Buchhalterin Ramona W. (50) Bilanz. 21 Jahre arbeitete sie für Weise: "Ich habe es nicht mehr ausgehalten, konnte nachts nichts mehr schlafen. Seit 2011 ging es abwärts. Als ich mein letztes Gehalt einklagte, wurde mir sogar unterstellt, selber 72.000 Euro gestohlen zu haben."

Geld verschwand tatsächlich aus dem Tresor - mal 20.000 Euro, mal 17.000 Euro. Sechs Mitarbeiter und der Chef hatten den Code für den Safe, geklärt wurde das Verschwinden nie. Eine Überwachungskamera, wie von den Angestellten laut Zeugin und Ex-Mitarbeiterin Christiane H. (30) gefordert, brachte Weise aber auch nicht an.

Der Prozess wird fortgesetzt, ein Urteil Ende Februar erwartet.