Anwohner sauer: Im Schwimmbad entstehen Luxus-Wohnungen

So soll das ehemalige Bad einmal aussehen: Luxus-Apartments mit Terrassen zum Teich.
So soll das ehemalige Bad einmal aussehen: Luxus-Apartments mit Terrassen zum Teich.  © Uwe Meinhold

Chemnitz - Luxus-Apartments statt Schwimmbad? Das gefällt den Rabensteinern gar nicht. Statt das Hallenbad im "Haus der Körperkulturen" zu erhalten, sind hier jetzt teure Wohnungen geplant. Eine falsche Entscheidung, finden inzwischen viele.

Wohnungen für den großen Geldbeutel: Statt Hallenbad und Turnhalle sollen im ehemaligen "Haus der Körperkulturen" bald 19 Drei- bis Sechszimmerwohnungen rein.

"Wir Rabensteiner haben nichts von den Luxuswohnungen", sagt Peter Barthel (55), Inhaber des ansässigen Campingplatzes. "Wo sollen unsere Kinder Schwimmen lernen? In ganz West-Chemnitz gibt es keine Schwimmbäder mehr!"

Tatsächlich befindet sich das nächste Hallenbad in Limbach-Oberfrohna - fast acht Kilometer entfernt.

Campingplatz-Chef Peter Barthel ist sauer über die Pläne des Investors.
Campingplatz-Chef Peter Barthel ist sauer über die Pläne des Investors.  © Uwe Meinhold

Bereits 2002 gab es einen großen Aufschrei, als die Schließung des mehr als 60 Jahre alten Gebäudes beschlossen wurde, die Bürgerinitiative wollte das endgültige Ende des Bades verhindern.

"Viele waren gegen den Verkauf des Gebäudes", so Stadtrat Dieter Füsslein (76, FDP). "Chemnitz hätte einfach von seinem Vorverkaufsrecht Gebrauch machen und das ‚Haus der Körperkulturen‘ sanieren können. Leider war das damals aufgrund der schlechten finanziellen Lage nicht möglich."

Füsslein aber blickt trotzdem optimistisch in die Zukunft: "Das ist nun alles Geschichte. Wir planen, ein Hallenbad neben dem Chemnitzer Eissportzentrum zu errichten. Und für den Chemnitzer Westen lassen wir uns auch noch etwas einfallen."

Seit 2002 steht die Schwimmhalle leer und verfällt langsam.
Seit 2002 steht die Schwimmhalle leer und verfällt langsam.  © Victoria Winkel

Titelfoto: Uwe Meinhold