Wird diese deutsche Insel zum neuen Ballermann?

Chemnitz/Langeoog - Achtung, die Malle-Touris kommen! Der Exil-Chemnitzer Ron Piekarski (35) betreibt seit Jahren die Party-Bar "Düne 13" auf Langeoog. Jetzt bietet er mal eben 15 Millionen Ballermann-Fans Asyl auf der kleinen Insel an.

Exil-Chemnitzer Ron Piekarski will den Ballermann-Fans Asyl auf Langeoog geben.
Exil-Chemnitzer Ron Piekarski will den Ballermann-Fans Asyl auf Langeoog geben.

"Joa, es wird kuschelig, aber wir finden sicher für jeden Platz hier", sagt Piekarski. Dabei gibt's in der "Düne 13" gerade mal Platz für rund 150 Gäste.

Aber wie kommt der Chemnitzer auf die Idee, den Ballermann nach Langeoog zu holen? "Davon wurde ich selbst ziemlich überrumpelt", gibt er zu. Denn eigentlich kam die Steilvorlage für die spontane Party-Einladung von Comedian Luke Mockridge (29).

Der hatte in seiner wöchentlichen Show "Luke! Die Woche und ich" die Schlagzeile einer Zeitung, die titelte "Macht der Ballermann dicht?" aufgegriffen. "Ich war dreimal da, ich würde sagen, ja er macht dicht", dafür erntete er erstmal einige Lacher bei seinem Publikum.

Dann aber stellt er eine elementare Frage: "Heißt das jetzt, dass die ganzen Mallorca-Sänger kein Zuhause mehr haben? Wir brauchen eine Alternative! 14 bis 15 Millionen Urlauber gibt's jedes Jahr auf Mallorca. Wir brauchen eine neue Partyinsel."

Auf der Suche nach einer Alternative für den Ballermann kam Comedian Luke Mockridge spontan auf die Idee mit Langeoog.
Auf der Suche nach einer Alternative für den Ballermann kam Comedian Luke Mockridge spontan auf die Idee mit Langeoog.  © DPA

Und da fiel dem Comedian spontan Langeoog ein. "Wir googeln mal, ob's eine Kneipe auf Langeoog gibt, die in der Lage wäre 15 Millionen Touristen aufzunehmen,", sagte Luke und zückte sein Handy.

Just landete Mockridge auf der Seite der "Düne 13". "Ich ruf da jetzt mal an." Und so landete Ron Piekarski in der der Sat1-Sendung. "Moin, hier ist Luke Mockridge und Sie haben sicher mitbekommen, dass Mallorca dicht gemacht werden soll", erzählte Luke dem ziemlich perplexen Bar-Betreiber.

"Jetzt rufe ich stellvertretend für alle Deutschen an, weil wir eine neue Party-Insel brauchen und hatten da an Langeoog gedacht." Gelächter im Publikum und am anderen Ende der Leitung bei Ron.

"Kalt erwischt würde ich sagen", erzählt er im Nachhinein über den Anruf. "Es war wirklich nichts abgesprochen und ich habe ehrlich gesagt an einen Scherzanruf gedacht und nicht geglaubt, dass da wirklich Luke dran ist."

Dennoch reagierte der Chemnitzer richtig cool. "Das wird lustig, bei mir passen so 150 Leute rein." Als Mockridge ihm dann steckte, dass es jährlich rund 15 Millionen Deutsche nach Mallorca verschlägt, bleibt der 35-Jährige echt locker. "Die würden wir jetzt alle nach Langeoog bringen, haben Sie noch ein paar Stühle, die Sie rausstellen könnten?"

Ron fackelte nicht lange: "Na klar, das machen wir. Gar kein Problem!" Das Publikum und auch Luke hatte er so auf seiner Seite. "Geiler Typ", war deren Fazit.

Später rief dann noch jemand aus der Show-Redaktion beim Düne-Chef an. "Erst da habe ich realisiert, dass der Anruf echt war", sagt Ron. Und, findet er denn genug Kapazitäten für die ganzen Malle-Touris? "Naja, ein paar mehr bekommen wir schon noch unter", schmunzelt er. Übrigens: 2017 besuchten laut IHK Ostfriesland rund 220.000 Menschen Langeoog...

Mit der friedlichen Idylle könnte es auf Langeoog bald vorbei sein.
Mit der friedlichen Idylle könnte es auf Langeoog bald vorbei sein.  © 123RF
Partytouristen auf Mallorca.
Partytouristen auf Mallorca.  © DPA