Bastler motzt Russenmoped auf!

Von Christof Heyden

Chemnitz - Das schier unkaputtbare Zweirad knattert wieder: Der Chemnitzer Sammler und Motorsportexperte Gert Vogel hat einen "Russenmotor" ins Rollen gebracht. Markenzeichen ist ein roter Stern auf dem Schutzblech.

Knattert wieder wie neu: Gert Vogel (68) hat ein 50 Jahre altes Russen-Moped Marke Leningrad 4D wieder aufgebaut.
Knattert wieder wie neu: Gert Vogel (68) hat ein 50 Jahre altes Russen-Moped Marke Leningrad 4D wieder aufgebaut.  © Christof Heyden

"Das Fahrrad mit Hilfsmotor ist vor der Wende von sowjetischen Soldaten auf einem Militärflugplatz benutzt worden", sagt der 68-Jährige aus Chemnitz-Borna.

Er sammelt seit vielen Jahren Fahrräder mit Hilfsmotor, nennt Dutzende Vehikel, die Radgeschichte geschrieben haben, sein Eigen.

"Vor über 20 Jahren habe ich das defekte Modell der Marke Leningrad D4 von einem Sammler in der Lausitz erstanden und seitdem immer wieder daran gefriemelt", so der Chemnitzer.

Der "Russenmotor" ist Baujahr 1958. Der Fahrrad mit Hilfsmotor hat 45 Kubikzentimeter Hubraum und schluckt 1,5 Liter Gemisch im Verhältnis 1:20 auf 100 Kilometer.

Mit einem PS seien 40 Stundenkilometer problemlos zu erreichen. "Vom Sound klingt es, als ob eine kleine DKW angerattert kommt."

"Von den sowjetischen Mechanikern grob gearbeitet, funktioniert das Teil zuverlässig", sagt Gert Vogel. Auf dem vorderen Schutzblech prangt ein roter Stern.

Als Kenner der Szene schätzt Gert Vogel, dass in Sachsen vielleicht noch drei solcher Modelle der Marke Leningrad D4 über die Straßen rollen.

Der Chemnitzer Gert Vogel (68) kaufte das Vehikel in der Lausitz. Jetzt fährt es wieder - dank robuster Sowjet-Technik.
Der Chemnitzer Gert Vogel (68) kaufte das Vehikel in der Lausitz. Jetzt fährt es wieder - dank robuster Sowjet-Technik.  © Christof Heyden