Eltern laufen Sturm: 110 neue Schüler trotz Platzmangel

110 zusätzliche Schüler an der Josephinenschule lehnen Madlen Arnold (34, v.l.), Heike Nestler (49), Katrin Franke (38) und Kathrin Friedrich (39)
110 zusätzliche Schüler an der Josephinenschule lehnen Madlen Arnold (34, v.l.), Heike Nestler (49), Katrin Franke (38) und Kathrin Friedrich (39)  © Maik Börner

Chemnitz - Dicke Luft an der Josephinenschule: Eltern gehen auf die Barrikaden. Die Sächsische Bildungsagentur will 110 zusätzliche Schüler unterbringen. Dabei handelt es sich ausschließlich um Flüchtlinge.

Seit Jahren herrscht Platzmangel an der Josephinenschule, die derzeit 300 Schüler besuchen. Der Ausländeranteil würde ab August auf knapp 40 Prozent steigen. „Egal welcher Nationalität: 110 zusätzliche Schüler sind nicht verkraftbar“, so Heike Nestler (49) vom Elternrat.

Die Schulkonferenz fasste in nichtöffentlicher Sitzung einen einstimmigen Beschluss. Inhalt: maximal fünf Migrantenkinder pro Klasse (zwölf Klassen gibt es). Und Zusagen, dass die Sicherheit der Schüler und Lehrer gewährleistet wird.

Das Schreiben hat die Sächsischen Bildungsagentur (SBA) erhalten. "Uns sind die unterschiedlichen Meinungen bekannt", so SBA-Sprecher Lutz Steinert (58). "Wir sehen auch noch Klärungsbedarf." Am 22. Juni findet eine Elternversammlung statt. Heike Nestler und ihre Mitstreiter erwarten Antworten und Lösungen.

Weiteres Problem: Die Stadt erneuert bis Herbst den Brandschutz für 750.000 Euro. Während der Bauarbeiten sollen mehre Klassen in ein Ausweichquartier an der Philippstraße auf den Sonnenberg umziehen. "Das erfahren wir kurz vor den Ferien. Das geht so nicht", schimpft Mike Bäßler (46), dessen Tochter die Josephinenschule besucht.

Titelfoto: Maik Börner