Eltern geschockt! Beliebte Sprachheilschule soll schließen

Chemnitz - Ohne Worte: Der Sprachheilschule "Ernst Busch" droht das Aus. Eltern sind geschockt. Politiker fordern den Erhalt.
Das Schulgesetz hat Folgen für Chemnitz. Schüler mit Sprachproblemen besuchen derzeit eine Sprachheilschule. An der "Ernst Busch" sind es 240. Sachsen setzt aber auf Inklusion. Sprachheilschüler sollen an "normalen" Schulen unterrichtet werden.
Ein Unding, so Stadträtin Angela Müller (53, Linke): "Wir fordern den Erhalt der Sprachheilschule." Es gebe Schüler, die in normalen Schulen nicht mitkommen. Etwa bei der Diagnose Mutismus:
"Diese Kinder sprechen nicht oder nur dann, wenn sie Vertrauen zu den Lehrern haben.

Wie soll das in einer Klasse mit 30 Schülern funktionieren?", fragt sich Peggy Schumann vom Elternrat.
Der startet für seine Schule eine Unterschriftensammlung und eine Online-Petition.
Auch CDU-Stadträtin Solveig Kempe (36) sieht die Schließungspläne kritisch: "Die Sanierung der Sprachheilschule ist Bestandteil des Haushalts. Daran halten wir uns." Acht Millionen Euro sind für die Sanierung des Gebäudes an der Ernst-Wabra-Straße nötig. Stadträtin Meike Roden (25, Grüne) begrüßt das Vorhaben: "Inklusion umzusetzen ist mein Ziel."
Das Rathaus will ab 2018 keine 7. Klassen mehr bilden. Die Klassenstufen acht bis zehn sollen auslaufen. Übrig bliebe eine Sprachheilschule für die Klassenstufen eins bis vier.
Chemnitz hat die einzige Sprachheilschule in Sachsen, die bisher noch bis zur 10. Klasse und damit dem Realschulabschluss ausbildet.

