Verfahren gegen Chemnitzer Oberbürgermeisterin Ludwig eingestellt

Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren gegen die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (55, SPD) eingestellt.
Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren gegen die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (55, SPD) eingestellt.  © Uwe Meinhold

Chemnitz - Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren gegen die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (55, SPD) eingestellt. Sozialdezernent Philipp Rochold (55, parteilos) hatte ihr Geheimnisverrat vorgeworfen.

Rochold hatte sich im Frühjahr erfolglos als Beigeordneter im baden-württembergischen Horb beworben (TAG24 berichtete). Sein Satz: "Zuletzt hat es in Chemnitz Riesen-Probleme mit Korruption gegeben" in einem Zeitungsinterview, sorgte für Wirbel. OB Barbara Ludwig sprach daraufhin öffentlich über ein Disziplinarverfahren gegen Rochold. Der sah seine Privatsphäre verletzt und zeigte die OB wegen der Verletzung von Dienst- und Privatgeheimnissen an.

Rocholds Vorwurf der Korruption sei von "erheblichem öffentlichen Interesse" und für Chemnitz von wirtschaftlicher Bedeutung, so die Ermittlungsbehörde. "Auch war mit der Bestätigung der Eröffnung eines Disziplinarverfahrens keine Bloßstellung des Anzeigeerstatters zu befürchten, zumal dieser nicht als Privatperson sondern in seiner Eigenschaft als Bürgermeister betroffen war".

Philipp Rochold ist seit Wochen krank. Es soll dem Vernehmen nach Anfang 2018 wieder auf seinen Posten zurückkehren.