Betongold! Chemnitz verspricht die höchsten Renditen
Chemnitz - Leben in der Goldstaubstadt: Investoren rühren hier fleißig Betongold an. Die Renditen sind in Chemnitz bundesweit am höchsten! Aber: Hoher Leerstand birgt das Risiko, keine Mieter zu finden.
Rund 8.000 Wohnungen stehen in der Stadt leer, so das FOG-Institut für Markt- und Sozialforschung. Trotzdem: Investoren können ein Schnäppchen machen. "Die Sanierung im Altbaubestand hat, auch bei leer stehenden Gebäuden, deutlich zugenommen", so Baudezernent Michael Stötzer (44, Grüne) auf Anfrage von Susanne Schaper (39, Linke)
Folge des Baubooms: Der Wohnungsleerstand nahm in den letzten drei bis vier Jahren um zwei Prozent ab. Selbst langjährige Schandflecke sind begehrt: Das Hochhaus an der Ecke Zwickauer- und Reichsstraße soll 2018 saniert werden, so das Baudezernat auf eine Anfrage von Stadtrat Eberhard Langer (83, Linke).
Goldene Zeiten? Laut Onlineportal Immowelt können bei Eigentumswohnungen in Chemnitz bundesweit die höchsten Renditen erzielt werden - 8,2 Prozent. In Leipzig liegt die Rendite bei 4,9 Prozent, in Dresden bei 4,6 Prozent. Nachteil: „8,5 Prozent der Wohnungen in Chemnitz stehen leer, das Risiko auf Mieteinnahmen verzichten zu müssen ist somit groß“, so Immowelt.
Das sieht Investor Dietmar Jung (68) anders: „In Chemnitz sind die Renditen aus drei Gründen sehr hoch - niedrige Kaufpreise, niedrige Sanierungskosten und Sonderabschreibung dank Denkmalschutz. Darum sind fast alle Häuser begehrt, auch im schlechten Zustand.“
Um solvente Mieter macht sich Jung keine Sorgen, eher um finanziell schwächere Bürger. "Für die müssen als Gegengewicht neue Sozialwohnungen gebaut werden."