Ekliges Penis-Ritual an Schule: Lehrer haben weggeschaut

Crivitz - Ein seltsames "Ritual" gab es an einer Schule in Mecklenburg-Vorpommern. Es geht um "Stängeln" (das Reiben mit dem Penis an Bäumen) und darum, dass Lehrer offenbar weggeschaut haben...

Jahrelang gab es ein verstörendes Ritual in Crivitz. Jungs mussten "Stängeln". (Symbild)
Jahrelang gab es ein verstörendes Ritual in Crivitz. Jungs mussten "Stängeln". (Symbild)  © 123RF

Gegenüber der Ostseezeitung (OZ) haben sich Betroffene ebenso geäußert. Demnach äußerten sich weitere Eltern von Schülern der Regionalschule in Crivitz Anfang der Woche. Auch sie gaben an, dass ihre Kinder betroffen seien.

Laut >> Ostseezeitung bestätigte die Bürgermeisterin Britta Brusch-Gamm (Crivitzer Wählergemeinschaft), dass es die ebenfalls bei >> RTL gezeigten Mobbing-Fälle gab. Seit der RTL-Ausstrahlung bei RTL nimmt der ungewöhnliche Fall Fahrt auf.

In der Regionalschule Crivitz sollen Kinder vier Jahre lang ein Mobbing-Ritual betrieben haben, ohne dass Lehrer etwas bemerkten. Im Interview mit RTL jedoch erklärt eine Mutter, die Lehrer hätten sehr wohl etwas gewusst.

Zuerst berichtete die OZ, dass 30 Schüler beteiligt waren. Demnach gab es vier Jahre lang im mecklenburgischen Crivitz (Ludwigslust-Parchim) körperliche Übergriffe von Sechstklässlern auf Fünftklässler. Das Ritual ging an die Nächsten weiter - viele Opfer wurden in den Folgejahren ebenfalls zu Tätern.

Eltern entsetzt über die ekligen Rituale an der Schule

Durch das Öffentlichwerden des Falls sei das Ritual seit Oktober 2018 beendet.
Durch das Öffentlichwerden des Falls sei das Ritual seit Oktober 2018 beendet.  © 123RF

Schon einen Tag nach Veröffentlichung des Falls in der OZ, hätten sich weitere Eltern telefonisch und bei einer Elternversammlung gemeldet: "Wir waren geschockt, als unser Kind am Montag mit der Sprache rausrückte", sagte eine Anruferin.

An der Schule sollen Sechstklässler ein Ritual betrieben haben, bei dem diese "sich Schüler der fünften Klasse griffen und gegen ihren Willen den Genitalbereich an einem Baum rieben". Der Vorgang heißt "Stängeln". Diese Vorgänge seien bereits seit Oktober der Schulleitung, den Lehrern und einigen Eltern bekannt. Damals hätte man 30 Namen von Tätern und Opfern ermittelt.

Das verstörende Aufnahmeritual solle es seit Jahren geben! In einem >> Interview erzählte eine betroffene Mutter, dass es ihr wichtig ist, diese schlimmen Erlebnisse ihres Sohnes an die Öffentlichkeit zu bringen! Für Schüler war das verstörende Ritual "normal" - da es ja "immer praktiziert" werde... Stängeln ja "eine Tradition" sei.

Erst als der Sohn mit der Mutter darüber sprach, "wird ihm einiges klar". Denn als der 13-Jährige selbst noch in der fünften Klasse lernte, musste er das "Stängeln" täglich mitmachen.

"Mama, wir haben auch Lehrer informiert, die es gesehen haben. Wenn uns die Lehrer nicht mal helfen, was willst du denn von zu Hause aus machen?", sagt er verstört.

Das Ritual gebe es seit Oktober 2018 nicht mehr, der Schulaufsicht sei Dank. Auch die Veröffentlichung durch die OZ und RTL hilft, das "Stängeln" zu verbannen!