Crottendorf/Neudorf - Es liegt was in der Luft: Beim Thema Räucherkerzen scheiden sich im Advent die Geister. Soll das Kerzchen vor allem duften, wie die Neudorfer - oder muss aus dem Männel der Rauch sichtbar qualmen, wie die Crottendorfer?

Bei Weihnachtsfeiern, im Büro und im Internet wird rege diskutiert. Allein auf der Facebook-Seite der Original Crottendorfer Räucherkerzen tauschen mehrere Hundert Kunden dazu ihre Meinungen aus. Sie reichen von: „mir kommt nix anderes als Crottendorfer ins Haus“ bis: die von „Huss sind irgendwie authentischer“.

„Räuchermänner, die nicht rauchen, haben ja keinen Sinn. Außerdem sind Räucherkerzen, die rauchen und duften, schwieriger herzustellen als solche, die nur duften“, sagt Mirko Paul (38), Geschäftsführer der Original Crottendorfer Räucherkerzen, und verweist auf 80 Jahre Firmentradition: 

„Wir haben die längste durchgehende Produktion. Mit unseren Räucherkerzen sind Generationen aufgewachsen, und für die sind sie heute noch die einzig originalen.“

Im nur fünf Kilometer entfernten Neudorf sieht das Konkurrent Jürgen Huß (57) naturgemäß ganz anders: „Der Duft ist das Wichtigste und naturbelassene Rohstoffe. Das mag jeder. Wenn der ganze Raum verqualmt ist, wird es manchen Leuten ,dabbsch‘ im Kopf.“ 

Der kauzige Karzl-Chef spricht deshalb auch lieber von „Weihrich-Karzeln“, um auf den Duft des wohlriechenden Harzes hinzuweisen.

In einem sind sich die Räucherkerzen-Fans einig. Auch wenn es mittlerweile 40 Düfte gibt: Am besten duften die schwarzen Räucherkerzen mit Weihrauchduft - egal von welchem Hersteller.